Mit deutlicher Verwunderung reagiert die CSU-Kreistagsfraktion auf die jüngste Aussage von Landrat Florian Töpper, der die Jahre 2014 bis 2020 – in denen CSU und FDP die Mehrheit im Kreistag stellten – als „vertane Zeit“ bezeichnet hatte.
Fraktionsvorsitzende und Landratskandidatin Gabriele Jakob weist diese Einschätzung entschieden zurück:
„Unser Landrat hat offenbar kein gut ausgeprägtes Langzeitgedächtnis. Wer von vertaner Zeit spricht, sollte sich an seine eigene Rolle erinnern. Er war selbst im Amt und hätte jederzeit die Möglichkeit gehabt, eigene Initiativen zu ergreifen.“
Jakob betont, dass es in dieser Zeit die CSU gewesen sei, die entscheidende Impulse für die Entwicklung des Landkreises gesetzt habe.
Dorfkerne, Innenentwicklung und Bildungsregion
Ein Beispiel nennt die CSU-Fraktion aus dem Jahr 2015: Der damalige Antrag zur Belebung der Dorfkerne habe frühzeitig die Revitalisierung leerstehender Gebäude und die Nutzung innerörtlicher Brachflächen gefordert – ein Ansatz, der heute aktueller denn je sei. Der Antrag wurde mehrheitlich beschlossen, allerdings gegen die Stimmen von Grünen und Linken, die nun gemeinsam mit dem Landrat die Mehrheit bilden.
„Wir haben Verantwortung übernommen und frühzeitig Wege aufgezeigt, wie ländliche Räume zukunftsfähig gestaltet werden können. Leerstand abbauen, Ortskerne stärken, Lebensqualität sichern – das waren und sind zentrale Anliegen der CSU“, so Jakob.
Der Erfolg dieser Strategie sei 2018 bestätigt worden: Das auf Grundlage des CSU-Antrags entwickelte Innenentwicklungskonzept des Landkreises Schweinfurt wurde mit dem Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis „ZeitzeicheN“ in der Kategorie Nachhaltige Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung ausgezeichnet.
Auch die Teilnahme des Landkreises Schweinfurt an der Initiative „Bildungsregion in Bayern“ geht laut CSU-Fraktion auf einen eigenen Antrag aus dem Jahr 2017 zurück. Damit habe man den Grundstein für eine vernetzte, chancengerechte und zukunftsorientierte Bildungslandschaft gelegt.
Klare Worte zum politischen Stil
Zum Abschluss kritisierte Jakob den Ton des Landrats:
„Die Wortwahl des Landrates ist Ausdruck von Respektlosigkeit gegenüber den damaligen Mitgliedern des Gremiums, die ihr Mandat im Ehrenamt wahrgenommen haben.“
Die CSU-Fraktion betont, dass sie auch künftig „konstruktiv und mit Weitblick“ an der Entwicklung des Landkreises mitarbeiten wolle.