Schweinfurt – Vergangenen Mittwoch war in ganz Deutschland Equal Pay Day. Also der Tag, bis zu diesem Frauen arbeiten müssen, um das gleiche Entgelt zu erhalten wie ihre männlichen Kollegen. „In Bayern aber nicht. Leider sind wir noch schlechter“, kritisiert die Vorsitzende der ver.di Frauen Kathi Petersen.
Die Lohndifferenz ist in Deutschland mit 18 Prozent schon schlecht genug, leider ist sie in Bayern bei 21 Prozent. „Damit ist der Equal Pay Day in Bayern erst am 17. März“, so Marion Both von den IG Metall Frauen.
Gemeinsam haben die Kolleginnen auf dem Schweinfurter Marktplatz darauf aufmerksam gemacht. „Dagegen können wir etwas tun“, so die Gewerkschaftsfrauen. „In Betrieben mit Tarifvertrag bekommen Frauen durchschnittlich 3,70 Euro mehr pro Stunde als ohne Tarifvertrag. Deshalb organisiert euch, liebe Frauen“, fordert die ver.di Geschäftsführerin Marietta Eder. Die Gewerkschaftsfrauen fordern neben mehr Tarifbindung auch mehr Transparenz und mehr Mitbestimmung in den Betrieben.
Auch gesellschaftlich müsse sich noch viel verändern. Doris Berz, ver.di Vorsitzende in Schweinfurt und Ute Eller, Vorsitzende der IG Metall Senioren Schweinfurt fordern bessere Rahmenbedingungen: am 29. Februar war Equal Care Day. Ein Tag der sichtbar macht, wie viel mehr sich Frauen um Kinder, Pflege und Haushalt kümmern bzw. kümmern müssen. Wir brauchen hier mehr Angebote und wir brauchen eine gerechtere Aufteilung in den Partnerschaften.“
Für uns als Gewerkschafterinnen ist auch klar: wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. „Im öffentlichen Dienst haben wir gerade eine große Befragung gestartet“, so Doris Berz. Sie ruft alle Beschäftigten auf, sich daran zu beteiligen. „Gerade in der Daseinsvorsorge gilt: ohne Tarif ist alles nichts.“