Frühchen-Versorgung auf hohem Niveau gesichert – Partner des Verbund-Perinatalzentrums Nordfranken arbeiten in neuer Struktur

Sebastian Güldner, Kaufmännischer Leiter des Leopoldina Krankenhauses Schweinfurt, Martin Wilde, Vorstandsvorsitzender der Sozialstiftung Bamberg, Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH, und Sven Hendel, Krankenhausdirektor des Regiomed-Klinikums Coburg, (vorne von links) trafen sich im Klinikum am Bruderwald in Bamberg zur Unterzeichnung der neuen Kooperationsvereinbarung. Mit auf dem Foto: Dr. Thomas Bernar, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Andreas Reisig, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, Sabine Graf, Geschäftsstellenleiterin des Verbund-Perinatalzentrums Nordfranken, und Melanie John, künftige Geschäftsführerin der Sana Kliniken Oberfranken (hinten stehend von links). Foto: Susanne Lindner-Northey
Sebastian Güldner, Kaufmännischer Leiter des Leopoldina Krankenhauses Schweinfurt, Martin Wilde, Vorstandsvorsitzender der Sozialstiftung Bamberg, Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH, und Sven Hendel, Krankenhausdirektor des Regiomed-Klinikums Coburg, (vorne von links) trafen sich im Klinikum am Bruderwald in Bamberg zur Unterzeichnung der neuen Kooperationsvereinbarung. Mit auf dem Foto: Dr. Thomas Bernar, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Andreas Reisig, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, Sabine Graf, Geschäftsstellenleiterin des Verbund-Perinatalzentrums Nordfranken, und Melanie John, künftige Geschäftsführerin der Sana Kliniken Oberfranken (hinten stehend von links). Foto: Susanne Lindner-Northey
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Schweinfurt – „Die Versorgung von sehr unreifen Frühgeborenen mit extrem hohem Risiko sicherstellen und gleichzeitig die wohnortnahe Behandlung von Müttern und Kindern in der Region Nordfranken ermöglichen“, dieses Ziel verfolgen die Kliniken des Verbund-Perinatalzentrums Nordfranken in Bamberg, Bayreuth, Schweinfurt und Coburg mit einer nun unterzeichneten Kooperationsvereinbarung. Der rund einjährige Entstehungsprozess wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention sowie von den Krankenkassen fachlich begleitet.

Nach dem Motto „mehr Qualität statt Quantität“ sollen werdende Mütter laut eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) künftig ausschließlich an hoch spezialisierten Orten versorgt werden. Aus diesem Grund sah sich das im November 2011 gegründete überregionale Verbund-Perinatalzentrum Nordfranken veranlasst, ab dem kommenden Jahr seine Strukturen anzupassen.

Aufgrund neuer Richtlinien, die seit Januar 2024 gelten, müssen Perinatalzentren mit dem höchsten Versorgungsgrad „Level I“ pro Jahr mindestens 25 Frühgeborene unter 1.250 Gramm versorgen. Diese Menge hatten die vier Kliniken des Verbundes zuletzt nicht oder nur knapp erreicht und deshalb entschieden, die Versorgung von extrem Frühgeborenen innerhalb des Verbundes neu zu strukturieren.

„Für uns gilt es, die perinatologische und neonatologische Versorgung in Oberfranken und im nordöstlichen Unterfranken zu erhalten und die heimatnahe Behandlung von Schwangeren mit drohender Frühgeburt sowie von extrem kleinen Frühgeborenen weiterhin mit hoher Qualität zu gewährleisten“, so die Geschäftsführer der Standorte Bamberg, Bayreuth, Schweinfurt und Coburg. Deshalb werden extrem Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.250 Gramm nur noch an den Level I-Standorten Bamberg und Bayreuth versorgt. Das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt und das Klinikum Coburg behalten zwar den Level I-Status, nehmen aber nicht mehr an der Versorgung extrem Frühgeborener teil. Die Versorgung von Risikoschwangerschaften ist und bleibt an jedem Standort sichergestellt.

Das Perinatalzentrum am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt bleibt damit als Level-1-Versorger weiterhin Anlaufstelle für Frühgeborene über 1.250g, Risikoschwangere und Mehrlingsgeburten in der Region Main-Rhön. „Unser Perinatalzentrum liefert nicht nur eine herausragende Struktur- und Prozessqualität, auch im Bereich der Behandlungsqualität und in der der Personalausstattung wurden uns sehr gute Ergebnisse attestiert“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Winter. Im Hinblick auf Einzugsgebiet und Versorgungsbedarf ist das Leopoldina in der Region mit Blick auf die extremen Frühgeborenen mit einem Aufnahmegewicht von weniger als 1.250g aber durch die Nähe zum Klinikum Bamberg und der Uniklinik Würzburg ausreichend versorgt.

Die Aufnahme von Schwangeren in Bamberg oder Bayreuth erfolgt, wenn das Geburtsgewicht des Frühgeborenen auf unter 1.250 Gramm geschätzt wird.
Schwangere mit Mehrlingsschwangerschaften mit drei oder mehr Kindern können in allen Level 1-Zentren versorgt werden. Das gleiche gilt, wenn nach der Geburt eine unmittelbare spezialisierte intensivmedizinische Versorgung des Neugeborenen absehbar notwendig ist. Liegt das geschätzte Geburtsgewicht des Frühgeborenen zwischen 1.250 und 1.499 Gramm, kann die Schwangere ebenfalls an allen vier Standorten versorgt werden.

Für das Perinatalzentrum im Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt bedeutet diese Regelung konkret es weiterhin den Status Level 1  behält und  damit auch erste Anlaufstelle für alle Risikoschwangeren und Mehrlingsgeburten in der Region Main-Rhön bleibt.

Wir begleiten somit auch zukünftig jegliche Risikoschwangerschaften unabhängig vom konkreten medizinischen Hintergrund und übernehmen zuverlässig die Versorgung von Frühgeborenen.  Auch bleibt die intensivmedizinische Versorgung von Neugeborenen durch unser erfahrenes Klinik- und Pflegeteam weiterhin sichergestellt. Erweist sich eine Verlegung nach Bamberg oder Würzburg als nötig und vertretbar, ist auch die heimatnahe Rückverlegung des Frühgeborenen in die Kinderklinik am Leopoldina-Krankenhaus geregelt.
Damit soll die eventuell aus der größeren räumlichen Distanz resultierende Belastung für die Familie so gering wie möglich gehalten werden.

Je nach medizinischer Notwendigkeit und medizinischer Vertretbarkeit kann es somit auch zu Patientenverlegungen innerhalb des Verbund-Perinatalzentrums Nordfranken kommen. Um Risiken zu vermeiden, werden Verlegungen von Schwangeren stets möglichst vor der Geburt erfolgen.

Lässt sich die Geburt eines Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm in Coburg und Schweinfurt jedoch nicht verhindern, werden die behandelnden Ärzte unter sorgfältiger Abwägung der Risiken entscheiden, ob eine Verlegung des Frühgeborenen nach Bamberg oder Bayreuth infrage kommt. Wurde ein Frühgeborenes aufgrund seines Geburtsgewichts nach Bamberg oder Bayreuth verlegt, kann es – sobald das Frühgeborene stabiler ist und die entsprechenden Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses erfüllt sind – wieder in das heimatnahe Perinatalzentrum zurückverlegt werden. Damit soll die eventuell aus der größeren räumlichen Distanz resultierende Belastung für die Familie so gering wie möglich gehalten werden.

Alle Standorte verfügen grundsätzlich über Möglichkeiten, Eltern von Frühgeborenen in unmittelbarer Nähe ihrer Kinder mit aufzunehmen und so eine frühzeitige Bindung zu fördern. Sobald eine ausreichende Stabilisierung der kleinen Patienten erreicht wurde, kann dies auch in sogenannten Rooming-in-Zimmern erfolgen.

Neujahr 2025