Schweinfurt – Für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen protestierten am Montag den 20.11.2023 ca. 50 Beschäftigte der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) während einer gemeinsamen Aktiven Mittagspause. Für die Verhandlungen über den Tarifvertrag der Länder forderten sie bei der Aktion vor dem Haupteingang der Hochschule in der Ignaz-Schön-Straße endlich ein ernsthaftes Angebot.
Aktive Mittagspause vor dem Haupteingang der Hochschule
Im Rahmen des bundesweiten Hochschulaktionstages protestierten am Montag auch die Beschäftigten der Technischen Hochschule Würzburg Schweinfurt am Standort in der Ignaz- Schön-Straße. Die Gewerkschaft ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr Lohn im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Um dieser Tarifforderung Nachdruck zu verleihen, trafen sich Beschäftigte der THWS Schweinfurt am Montag zu einer Aktiven Mittagspause vor dem Haupteingang der Hochschule.
Beschäftigte der Länder werden für gleiche Arbeit schlechter bezahlt als ihre Kolleg*innen des Bundes und der Kommunen. Nicht erst seit dem Tarifabschluss im Frühjahr geht die Schere zwischen TVöD und TV-L weit auseinander. Vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels hat der Hochschulbereich daher immer stärkere Probleme, qualifiziertes Personal zu finden. Vor allem in wissenschaftsstützenden Bereichen fehlen Arbeitskräfte um den notwendigen Freiraum zu schaffen, damit sich Lehrende und Forschende den Fachkräften der Zukunft widmen können. Offene Stellen können oft erst nach mehrmaliger Ausschreibung oder gar nicht besetzt werden. Dies trägt zwangsläufig zur Arbeitsverdichtung und damit zur Überlastung bei.
Auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein konkretes Angebot
Die Arbeitgeberseite hat auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein konkretes Angebot vorgelegt. Auch die Aussage der Arbeitgeberseite, Tarifbeschäftigte könnten doch Wohngeld beantragen, falls das Geld für steigende Mieten und Lebenshaltungskosten nicht reicht, trieb in Schweinfurt Beschäftigte aus verschiedenen Fakultäten, aus Technik, Verwaltung und Service zum ersten Mal in der Geschichte der THWS auf die Straße. „Uns reicht es! Wirarbeiten gerne an der Hochschule. Inzwischen aber wird die Arbeitsverdichtung immer größer, immer mehr Kolleg*innen fallen aus oder wandern ab. Wenn dann auch noch die Bezahlung schlechter bleibt als in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes, wird es schwer die Motivation beizubehalten. Egal wie gern wir unseren Job hier haben.“ sagt Maria Grünewald, Verwaltungsmitarbeiterin der THWS.
Im Laufe dieser Woche plant die Gewerkschaft ver.di weitere bundesweite Aktionen und Streiks. Ziel ist es, mit dem öffentlichen Druck die Arbeitgeberseite zu einem ernsthaften Angebot in der 3. Verhandlungsrunde am 7. und 8. Dezember zu bewegen.