Bad Kissingen – Telefonbetrüger haben am Mittwoch mit einer perfiden, aber gleichwohl bekannten Masche einen 87-jährigen Mann dazu gebracht, eine hohe Geldsumme zu übergeben. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Anruf eines falschen Polizeibeamten
Am Mittwochnachmittag wurde ein 87 Jahre alter Mann von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen. Ihm wurde gesagt, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Abwendung einer Gefängnisstrafe sollte der Mann eine Kaution an einen Abholer übergeben. Er fiel auf die Masche herein, suchte eine große Summe Bargeld zusammen und machte sich auf den Weg zum Wendelinusparkplatz, an dem das Geld übergeben werden sollte.
Übergabe von rund 50.000 Euro
Gegen 15:30 Uhr übergab der 87-Jährige das Geld im hinteren Bereich des Wendelinusparkplatzes an einen unbekannten Mann. Dieser entfernte sich anschließend in unbekannte Richtung vom Tatort.
Der Abholer kann wie folgt beschrieben werden:
Sonnengebräunter Mann
Etwa 30 Jahre alt
Circa 175 cm bis 180 cm groß
Dunkle/wellige Haare im Kurzhaarschnitt und Vollbart
Der Mann trug ein schwarzes T-Shirt mit gelbem Aufdruck in Form einer auffälligen Figur, eine dunkle lange Hose und Turnschuhe mit roten Streifen
Wer den Abholer möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Identifizierung des Mannes beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. Auch Hinweise auf ein mögliches Fluchtfahrzeug sind für die Ermittler wichtig.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG’ AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen:
„Ich schütze Oma und Opa“
„Chill mal Oma“