Schweinfurt – Der Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön zeigte sich auch im September 2023 weiterhin robust. Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent und blieb damit unverändert zum August, lag aber um Minus 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit, mit einem Minus von 193 Personen (-2,3 Prozent) auf 8.136 Arbeitslose für den Berichtsmonat September, fiel im langjährigen Vergleich relativ gering aus. Im Schnitt der letzten zehn Jahre, war für den Septembermonat ein Rückgang von circa 370 Arbeitslosen oder -3,5 Prozent zu verzeichnen.
Die ersten Folgen einer konjunkturellen Eintrübung
„Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit folgt gewissen Mustern. In der Regel sinkt im September die Arbeitslosigkeit wieder, wenn nach den Sommermonaten, vor allem jüngere Menschen, wieder vom Arbeitsmarkt aufgenommen werden. Von daher war der Rückgang erwartbar. Allerdings entwickelt sich der regionale Arbeitsmarkt derzeit unterschiedlich. Während der Rückgang der Arbeitslosigkeit fast ausschließlich in den Jobcentern (Bürgergeld, Rechtskreis SGB II) stattfindet, sehen wir im Bereich der Arbeitslosenversicherung die ersten Folgen einer konjunkturellen Eintrübung“, resümiert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt das aktuelle Arbeitsmarktgeschehen. „Die neuen Arbeitslosmeldungen steigen seit Jahresbeginn kontinuierlich an und bei den Unternehmen ist eine zunehmende Zurückhaltung bei der Suche nach neuen Arbeitskräften feststellbar. Im September wurden mit nur knapp 650 neuen Stellenmeldungen merklich weniger Personal nachgefragt als in den vergangenen Monaten. Zuletzt war eine so geringe Nachfrage nur in der Corona- Pandemie zu beobachten,“ ergänzt Stelzer.
„Dennoch ist der Bestand an offenen Stellen mit 6.330 Vakanzen außerordentlich hoch und der Arbeitsmarkt zeigt sich weiter sehr aufnahmefähig. Den vielen Arbeitslosmeldungen stehen fast identisch viele Abmeldungen in Arbeit gegenüber. Aufgrund der hohen ungesättigten Bedarfe an Arbeitskräften hat sich der Arbeitsmarkt mittlerweile ein Stück weit von der konjunkturen Entwicklung abgekoppelt. Für flexible und motivierte Menschen bestehen weiterhin sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt“, so Stelzer.
Ausbildungsmarkt
Das Berufsberatungsjahr endet zum 30.09. und die endgültigen Daten werden Anfang November ausgewertet. Schon jetzt lässt sich sagen, dass erfreulicherweise noch mehr Jugendliche ihren Weg in eine duale Ausbildung gefunden haben, aber leider noch mehr Ausbildungstellen als in der Vergangenheit unbesetzt blieben.