Schweinfurt – Der Jubel kannte am Freitagabend im Sachs-Stadion keine Grenzen: Der 1. FC Schweinfurt 05 ist Meister der Regionalliga Bayern und kehrt zurück in den Profifußball. Mit einem 2:1-Erfolg im emotional aufgeladenen Unterfranken-Derby gegen den FC Würzburger Kickers machte die Mannschaft von Trainer Viktor Kleinhenz den Aufstieg bereits zwei Spieltage vor Saisonende perfekt. 11.968 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten für eine beeindruckende Rekordkulisse – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die Region hinter ihrem Traditionsverein steht.
Für die „Schnüdel“ ist es nach 2021 bereits der zweite Titelgewinn in der höchsten bayerischen Amateurliga. Anders als vor vier Jahren, als man den Aufstieg in der Relegation gegen den TSV Havelse noch knapp verpasste, hat es diesmal geklappt. Schweinfurt spielt in der kommenden Saison wieder in der 3. Liga – und ist damit zurück im deutschen Profifußball.
„Diese Meisterschaft ist der Lohn für jahrelange harte Arbeit, für Konstanz, Teamgeist und einen unerschütterlichen Willen“, gratulierte BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher der Mannschaft um Trainer Viktor Kleinhenz und Vorsitzenden Markus Wolf. Auch BFV-Präsident Christoph Kern war persönlich vor Ort – mit gemischten Gefühlen. Zwar freute er sich über das sportliche Großereignis und die Begeisterung im Stadion, kritisierte aber auch unschöne Szenen im Gästeblock. „Ein paar Unverbesserliche haben mit ihrem Verhalten die Werte des Sports verletzt – das ist nicht akzeptabel“, sagte Kern. Dennoch überwiege die Freude über den Aufstieg und die Perspektiven, die sich für Schweinfurt nun böten.
Die Stadt Schweinfurt hat bereits grünes Licht für notwendige Stadionanpassungen gegeben – ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Profifußball. Auch der Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ist bereits gesichert – ein zusätzlicher sportlicher und finanzieller Erfolg für den Verein.
Prominente Unterstützung gab es bereits vor dem Anpfiff: Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach war ebenso vor Ort wie Verbands-Spielleiter Josef Janker. Gemeinsam mit den Teams setzten sie im Rahmen der Aktionsspieltage ein Zeichen für Organspende.
Die offizielle Meisterehrung durch den Bayerischen Fußball-Verband wird nach dem letzten Heimspiel gegen den FC Augsburg II stattfinden – dann darf in Schweinfurt ein weiteres Mal gefeiert werden. Doch eines steht schon jetzt fest: Der FC 05 ist zurück – und bereit für neue Kapitel im Profifußball.