Krankenstand der bayerischen AOK-versicherten Beschäftigten 2024 bei 5,9 Prozent
Region/Gesundheit – Im Durchschnitt sind die bayerischen AOK-versicherten Beschäftigten im vergangenen Jahr 21,6 Tage krankheitsbedingt an ihrem Arbeitsplatz ausgefallen. Das ergab eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Dabei dauerten mehr als 60 Prozent der Fehlzeiten länger als zwei Wochen und knapp über 40 Prozent sogar länger als sechs Wochen. Insgesamt belief sich der Krankenstand unter allen bayerischen AOK-versicherten Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2024 auf 5,9 Prozent. „Damit lagen die Ausfallzeiten weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn der bisherige Höchststand des Jahres 2022 von 6,1 Prozent nicht erreicht worden ist“, so Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. Der Krankenstand bezeichnet den Anteil der im Auswertungszeitraum angefallenen krankheitsbedingten Fehltage (AU-Tage) im Kalenderjahr.
Psychische Erkrankungen dauern am längsten
Fast drei Viertel (72,9 Prozent) der Krankschreibungen des Jahres 2024 endeten in Bayern laut der WIdO-Auswertung nach spätestens einer Woche. Trotz der Häufigkeit dieser kurzen Krankmeldungen machten sie nur 24,1 Prozent aller Fehlzeiten aus. Im Gegensatz dazu verursachten jene 3,4 Prozent der Krankmeldungen, die länger als sechs Wochen andauerten, immerhin 40,6 Prozent der gesamten Fehlzeiten. Psychische Erkrankungen spielen beim Krankenstand eine zunehmend größere Rolle: Obwohl sie nur 4,5 Prozent aller AU-Fälle ausmachten, entfielen 11,5 Prozent aller AU-Tage auf psychische Erkrankungen. Mit durchschnittlich 27,5 Arbeitsunfähigkeitstagen je Fall verursachten sie im Vergleich der Krankheitsarten die längsten Ausfallzeiten.
Deutliche Unterschiede zwischen Berufsgruppen
Auch bei den einzelnen Berufsgruppen gibt es große Unterschiede hinsichtlich der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage weisen Berufsgruppen aus dem gewerblichen Bereich auf. Dazu gehören beispielsweise Berufe in der Ver- und Entsorgung mit 35,9 Tagen im Jahr 2024. Es handelt sich häufig um Berufe mit hohen körperlichen Arbeitsbelastungen und überdurchschnittlich vielen Arbeitsunfällen. Auch soziale Tätigkeiten wie Berufe in der Altenpflege weisen hohe Krankenstände auf. Die niedrigsten Krankenstände sind bei akademisch geprägten Berufsgruppen wie zum Beispiel in der Hochschullehre und -forschung, der Unternehmensberatung oder der Softwareentwicklung zu verzeichnen. Während Beschäftigte in der Hochschullehre und -forschung im Jahr 2024 im Durchschnitt nur 6,6 Tage krankgeschrieben waren, waren es bei den Berufen in der Ver- und Entsorgung mehr als fünf Mal so viel.
Psyche im Fokus der Betrieblichen Gesundheitsförderung
Die AOK Bayern hat im Jahr 2024knapp 2.300 Unternehmen mit rund 5.700 Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) unterstützt. „Bei den Präventionsmaßnahmen der AOK Bayern im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung legen wir einen Schwerpunkt auf psychische Erkrankungen, da diese mit langen Ausfallzeiten verbunden sind“, sagt Dr. Irmgard Stippler. Die Gesundheitskasse bietet ein breites BGF-Angebot, insbesondere zur psychischen Gesundheit, an.