Rathaus der Stadt Schweinfurt

Haushalt 2025 genehmigt – aber mit klaren Warnsignalen Regierung schreibt Schweinfurt Sparzwang vor – OB Remelé verhängt Haushaltssperre

Schweinfurt - Auf den ersten Blick eine gute Nachricht: Die Regierung von Unterfranken hat den städtischen Haushalt für 2025 genehmigt. Damit können Zuschüsse und Fördermittel endlich ausgezahlt werden. Doch beim genaueren Hinsehen wird klar: Die Entscheidung ist kein Freifahrtschein, sondern ein Weckruf. Denn die Genehmigung ist an strikte Auflagen geknüpft – und zwingt die Stadt zu einem strengen Sparkurs.

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Die ursprünglich geplante Kreditaufnahme von 24 Millionen Euro wurde von der Regierung auf 15 Millionen Euro reduziert. Zusätzlich verlangt sie, den laufenden Aufwand deutlich zu kürzen. Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) reagierte prompt mit einer Haushaltssperre. Nur 80 Prozent der geplanten Mittel für Sach- und Dienstleistungsaufwendungen dürfen ausgegeben werden.

„Ein ‚Weiter so‘ ist nicht möglich“, erklärt Remelé. Er kündigte an, alle Projekte – große wie kleine – erneut zu überprüfen. Das bedeutet: Verzögerungen oder gar Streichungen drohen, auch bei Vorhaben, die bereits in Planung oder politisch beschlossen sind.

Was nach regionalem Einzelfall klingt, ist in Wahrheit ein flächendeckendes Problem. Auch der Bayerische Städtetag schlägt Alarm. Dessen Vorsitzender Markus Pannermayr (OB Straubing) warnt: „Die finanzielle Lage für Bayerns Städte und Gemeinden wird immer bedrohlicher.“

Tatsächlich bestätigt auch der aktuelle Finanzreport der Bertelsmann Stiftung diesen Trend. Laut dem am 30. Juli veröffentlichten Bericht wiesen die bayerischen Kommunen im vergangenen Jahr ein Defizit von 5,3 Milliarden Euro auf – Tendenz steigend.

Der Schweinfurter Stadtrat steht damit vor unbequemen Fragen: Welche Aufgaben sind wirklich „Pflicht“, und wo wird freiwillige Leistung zur finanziellen Last? Und wie viel Gestaltungsspielraum bleibt einer Kommune, die mit gebremstem Steuerfuß und wachsenden Sozialausgaben kämpfen muss?

Die Genehmigung des Haushalts ist damit weniger ein Grund zur Freude – sondern vielmehr ein Mahnschreiben mit Konsequenzen.

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