Einer der häufigsten Schadpilze ist der Echte Mehltau. Er breitet sich meist nach oder während warmer und trockener Wetterperioden aus
Landkreis Schweinfurt – Bislang war heuer die feuchte Witterung und der wiederkehrende Regen für die Gärten ein Segen. Die Feuchtigkeit der letzten Wochen förderte aber nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch die Ausbreitung von Pilzerkrankungen. Mit einfachen Hausmitteln kann man etwas dagegen tun.
Einer der häufigsten Schadpilze ist der Echte Mehltau. Er breitet sich in der Regel nach oder während warmer und trockener Wetterperioden an verschiedenen Pflanzen aus.
Dieses Jahr ist er stark verbreitet. Bei Befall werden die Blätter weiß und sehen wie bepudert aus. Auch vor den Früchten macht der Pilz nicht halt. Weintrauben oder Stachelbeeren sind mit Mehltau nicht mehr genießbar.
Hoffnung macht, dass sich der Echte Mehltau leicht eindämmen lässt. Wer rechtzeitig, also am besten noch vor Befallsbeginn, Pflanzenstärkungsmittel oder Hausmittel aus Backpulver oder Milch einsetzt, kann den Pilzbefall vermeiden.
Zucchini kann übrigens selbst mit Mehltau noch eine gute Ernte bringen. Brigitte Goss, Fachberaterin des Landkreises Schweinfurt für Gartenkultur und Landespflege, empfiehlt, einfach die befallenen Blätter zu entfernen.
Seit einigen Jahren fallen „Hausmittel“, die nicht als Pflanzenschutzmittel hergestellt werden, aber dennoch eine gewisse Wirkung gegen Schadorganismen zeigen, in die Europäische Pflanzenschutz-Zulassungsverordnung. Diese Mittel werden als Grundstoffe bezeichnet. Zulässige Grundstoffe sind unbedenkliche Stoffe, die keine unmittelbare oder verzögerte Auswirkung auf die Gesundheit von Menschen zeigen. Sie sind in der Grundstoffdatenbank gelistet.
Zu diesen Grundstoffen gehört Rohmilch, also unbehandelte Milch. Milch gegen
Schadorganismen einzusetzen ist ein bewährtes Mittel. Australische Weinbauer setzen schon seit Jahren Rohmilch gegen den Echten Mehltau in ihren Weinbergen ein.
Die getrocknete Schicht Milch auf den Blättern soll schützenden Bakterien als Nahrung dienen. Auch die beinhaltenden Lecithine, Lactose und Lactoferin scheinen eine pflanzenschützende Wirkung zu besitzen.
Ebenso kann Backpulver eingesetzt werden zur Schädlingsbekämpfung. Es besteht aus Natriumhydrogenkarbonat und wird auch als Natron bezeichnet. Seine Wirksamkeit gegen Pilzerkrankungen an Pflanzen ist schon lange bekannt. Es sollte gut aufgelöst in einem gleichmäßigen Film aufgesprüht werden.
Rezepte:
Gegen Echten Mehltau an Beerenobst, Weintrauben und Zierpflanzen:
3 Packungen Backpulver
50 ml Rapsöl oder Sojaöl
5l Wasser
Etwas Spülmittel
Gegen Echten Mehltau bei Gurken und Tomaten:
50 ml Milch mit 100 ml Wasser vermischen
Alle 7 Tage besprühen
à bitte die Mischung komplett aufbrauchen und Reste entleeren sowie das Gefäß reinigen, da sonst die Milch gerinnt und die Düsen verkleben können
Wichtig zu wissen:
- Milch ist an fruchttragenden Pflanzen nicht zugelassen. Menschen mit Lactoseunverträglichkeit sollten Früchte mit einer Milchanwendung nicht zum Verzehr angeboten werden
- Alle Hausmittel können bei falscher Anwendung auch pflanzenschädigend wirken: deshalb nicht bei starker Sonneneinstrahlung spritzen
- Bedenken Sie auch, dass Regen oder regennasse Pflanzen die Wirkung „verwässert“
Vorbeugend: Übertragen werden die Sporen des echten Mehltaus im Frühjahr oft von Unkräutern. Deshalb sollte auf Kulturflächen oder im Gewächshaus Unkraut entfernt werden. Bei Obstgehölzen und Rosen überwintert der Pilz auf jungen Trieben und vor allem an den Triebspitzen. Der Befall kann hier durch Rückschnitt der Triebspitzen im Frühjahr eingedämmt werden.
Mehltauanfällige Pflanzen sind:
Gemüse: Kürbis, Zucchini, Gurken, Erbsen, Feldsalat, Spinat und zunehmend Tomaten, Salbei; Kräuter: Petersilie
Stauden: Rosen, Rittersporn, Kissenastern, Phlox, Indianernessel, Wicke (einjährige)
Obst: Weinreben, Brombeere, Stachelbeere
Falscher Mehltau
Falscher Mehltau, der sich in diesem Jahr besonders den Gurken zu schaffen macht, hat eine ganz andere Lebensweise und ist viel streitbarer. Er dringt an der Blattunterseite in die Blätter ein und kann nur sehr schlecht bekämpft werden. Bei Gurken tritt er durch anfangs blassgelbe Flecken, die später verbräunen, in Erscheinung. Bei starkem Befall bleibt nur die Beseitigung der Gurkenpflanze.