Würzburg (ruf) – Fünf Jahre Volksbegehren Plus, fünf Jahre intensive Zusammenarbeit zwischen Landwirtschafts- und Umweltverwaltung in den Bereichen Biodiversitäts- und Wildlebensraumberatung.
Mit dem Volksbegehren „Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern“ im Jahr 2019 wurden an den unteren Naturschutzbehörden Biodiversitätsberater eingesetzt. Ihre Aufgabe ist, insbesondere in den Kernflächen und Schwerpunktgebieten des Naturschutzes Eigentümer, Landbewirtschafter und Kommunen zu beraten, Artenschutzmaßnahmen zu initiieren und den Ausbau des Biotopverbunds fachlich zu begleiten.
Seit Anfang 2021 stehen zudem an jedem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bayern Ansprechpartner für Wildlebensraumberatung (WLB) zur Verfügung. Sie beraten und unterstützen insbesondere Landwirte, aber auch Jäger, Imker, Kommunen oder interessierte Bürger, bei der Umsetzung von Maßnahmen für wildlebende Tiere und Pflanzen.
Alle ziehen an einem Strang und fördern die Artenvielfalt. Da lag es nahe auch mal zu sehen, wie die anderen arbeiten, Erfahrungen auszutauschen und wo möglich Synergien zu nutzen. Deshalb hat die WLB-Koordinatorin der Regierung von Unterfranken, Dr. Nadine Jäger, die unterfränkischen Wildlebensraum- und die Biodiversitätsberater ins von Eberhard Heider vom AELF Karlstadt initiierte Wildlebensraum-Modellgebiet Mönchberg eingeladen.
Im schönen Luftkurort Mönchberg begrüßten zunächst Bürgermeister Bernd Wetzel und der Umweltbeauftragte des Ortes die Gruppe. Gemeinsam wird in dem Gebiet am früheren Mönchberger Skilift gerade ein Lehrpfad mit Informationen errichtet, wie Landnutzung und Naturschutz bestmöglich in Einklang gebracht werden können. So wird beispielsweise das Grünland des Modellgebiets, dessen nachhaltige Bewirtschaftung im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) sowie des Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) gefördert werden, aufwändig abschnittsweise gemäht, um möglichst vielen Insekten dauerhaft Nahrung und Unterschlupf zu bieten.
Das Highlight des Modellgebiets Mönchberg ist ein kürzlich ausgehobenes Feucht-Biotop. Dort sammelt sich nun in zwei Senken Wasser, das einerseits als Rückhalt dient und andererseits Feucht-Lebensraum für Flora und Fauna bietet. Aber auch der alte Hutewald mit den mindestens 300-jährigen mächtigen Eichen bietet einen beeindruckenden Anblick und besten Wohnraum für seltene Käferarten. Im Anschluss setzten sich noch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vernetzungstreffens zusammen, um von ihren jeweiligen Projekten zu berichten. „Ein gelungener Tag“, meinte eine Teilnehmerin im Nachgang. Alle waren sich einig, dass sich ein Treffen im nächsten Jahr wieder lohnt.