Schweinfurt/Berlin – Die Ankündigung von Schaeffler, in Deutschland 2.800 Stellen abzubauen, trifft den Standort Schweinfurt besonders hart – hier sind rund 700 der insgesamt 5.500 Arbeitsplätze betroffen. Diese Nachricht ist ein unmissverständlicher Weckruf: Wir brauchen jetzt eine kraftvolle Industriepolitik, die die Interessen der Beschäftigten in den Vordergrund stellt und den Industriestandort Deutschland durch nachhaltige Maßnahmen zukunftsfähig macht.
Die SPD-Bundestagsfraktion steht auf der Seite der Beschäftigten und fordert die sofortige Umsetzung der Wachstumsinitiative der Bundesregierung. Diese Initiative ist der Schlüssel, um den Wandel aktiv zu gestalten und das Fundament für die Industrie von morgen zu legen. Konkret müssen alle Maßnahmen aus dem „Pakt für die Industrie“ nun zügig in die Praxis überführt werden: Der Industriestrompreis muss schnellstmöglich gesenkt werden, um Unternehmen Planungssicherheit zu bieten. Ebenso braucht es zielgerichtete Kaufanreize für Elektroautos und eine konsequente Entlastung bei den Energie- und Netzkosten – das wird sowohl die Wettbewerbsfähigkeit als auch die Klimaziele unterstützen.
Angesichts der bevorstehenden Industriegipfel im Kanzleramt erwarten wir klare, umsetzbare Lösungen, die der Industrie eine verlässliche Perspektive bieten und den Beschäftigten eine sichere Zukunft. Diese Gipfel müssen ein Wendepunkt sein, der den Weg für eine innovationsstarke und nachhaltige Industrie ebnet. Die SPD steht dafür ein, dass der Fokus auf zukunftsweisenden Technologien und nachhaltigen Produkten liegt. Nur so sichern wir Arbeitsplätze und schaffen die Grundlage für eine starke Industrie, die sich den Herausforderungen der Zukunft anpasst.
Mit der Wachstumsinitiative hat die Regierung einen Fahrplan skizziert. Der Ausbau erneuerbarer Energien, Investitionen in moderne Infrastrukturen und Anreize für umweltfreundliche Produktion dürfen nicht länger aufgeschoben werden. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass Unternehmen nicht durch Kürzungen zu Lasten der Belegschaft sparen, sondern die Transformation der Industrie aktiv vorantreiben. Unternehmen wie Schaeffler haben das Potenzial, diese Entwicklung mitzugestalten und als Vorbild voranzugehen. Wir fordern, dass sie gemeinsam mit uns Verantwortung übernehmen – für die Zukunft der Beschäftigten, für ihre Standorte und für die deutsche Industrie als Ganzes. Deshalb fordere ich die Geschäftsführung auf, sich für die Ansiedlung zukunftsfähiger Produkte in Schweinfurt stark zu machen. Gerade der Industriestandort Schweinfurt bietet unvergleichbare Wettbewerbsvorteile und mit der THWS eine Hochschule, die die Fachkräfte von morgen ausbildet.
Ich setze mich entschlossen für eine industriepolitische Wende ein. Die Zeit der Worte ist vorbei – jetzt heißt es handeln, für eine starke, innovative und nachhaltige Industrie in Deutschland.