Schweinfurt – Nachrichten aus Stadt und Landkreis

Netzausbau unfinanzierbar – Kosten laufen aus dem Ruder

Stromtrasse
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Bergrheinfeld – Am 19. und 20. März 2024 findet in Bad Kissingen der Erörterungstermin zum Stromnetzausbau gem. § 10 NABEG für die Fulda-Main-Leitung (P43) für den Abschnitt Dipperz – Bergrheinfeld statt.

Wir halten die Fulda-Main-Leitung bei einer durchschnittlichen Auslastung von 17 % (lt. NEP 2030) und nicht abschätzbaren Kosten für nicht notwendig, egal wo sie gebaut wird.

Die Bürgerinitiativen werden in Bad Kissingen vor Ort sein und das ganze kritisch verfolgen. Denn dass diese Planungen realistisch umsetzbar sind, ist stark zu bezweifeln.

Der geplante Übertragungsnetzausbau mit SuedLink, SuedOstLink, P 43, SuedWestLink, NordWestLink und nun auch noch P540 ist überdimensioniert und energiewirtschaftlich in dieser Größenordnung nicht notwendig und nicht mehr finanzierbar.

Nach Angaben der Bundesnetzagentur liegt der Investitionsbedarf für das Übertragungsnetz in Deutschland lt. Netzentwicklungsplan bei 320 Milliarden Euro bis 2045. Der bisher erfolgte Übertragungsnetzausbau sollte mit jährlich 5,5 Milliarden Euro aus dem Steuerhaushalt an die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) subventioniert werden. Aufgrund der bereits vorhandenen Haushalts-Engpässe wurde die Subvention für 2024 kurzfristig gestrichen.

In unmittelbarer Folge erhöhten die ÜNB ihre Netznutzungsentgelte. Die Übertragungsnetzentgelte und somit die Strompreise werden durch den Wegfall der Subventionen weiter steigen.

Private Haushalte geraten zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten, die Wettbewerbsfähigkeit für Gewerbe und Industrie steht auf dem Spiel.
Und trotz gigantischer Milliardenbeträge, die der Übertragungsnetzausbau verschlingen wird, ist die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet.
Es ist höchste Zeit, dass auf allen Ebenen – auch der politischen – endlich ein Umdenken stattfindet.

Es wird derzeit eine Trassenplanung vorangetrieben, die jeglicher wirtschaftlicher und umweltpolitischer Vernunft widerspricht.
Infolge dessen wird die Akzeptanz für neue Stromtrassen auf breiter Ebene verschwinden,
je weiter die Projekte voranschreiten und je höher die Strompreise steigen.

Die Energiewende wird scheitern, wenn in Deutschland weiterhin auf den Ausbau eines überdimensionierten Übertragungsnetzes gesetzt wird.
Um die Stromproduktion aus erneuerbaren

Energien zu fördern, wird in jedem Bundesland ein resilientes System aus Verteilnetzen, Speichern und Reservekraftwerken benötigt.
Unnötige Kosten müssen hingegen vermieden werden!

Es ist unerlässlich, die vorliegende, unfinanzierbare Stromnetzplanung auf den Prüfstand zu stellen und für Strompreise zu sorgen,
die den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht weiter gefährden.

Neujahr 2025