ver.di Seniorenvorstand beleuchtet mit MdB Markus Hümpfer das Rentenpaket II
Schweinfurt – Die Sorge um die Zukunft der Rente treibt die ver.di Seniorinnen und Senioren in Schweinfurt um. Aus diesem Grund luden sie ihren lokalen SPD-Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer ein, um über die aktuellen Änderungen und weitere notwendige Reformen zu diskutieren.
MdB Hümpfer stellte in seiner Präsentation die aktuelle Situation der gesetzlichen Rente, den anstehenden Reformbedarf und die wichtigsten Änderungen im Rentenpaket II vor. Um die gesetzliche Rente krisenfest zu machen, stabilisiert die Bundesregierung das Rentenniveau bis 2039 bei mindestens 48 Prozent. „Wir wollen ein höheres Rentenniveau, dennoch freuen wir uns über diesen wichtigen Schritt“, so die Vorsitzende Angelika Strobel. Besonders wichtig ist den ver.di Senioren, dass die Renten auch künftig mit den Löhnen steigen. „Das ist im Rentenpaket II enthalten“, bekräftigte MdB Markus Hümpfer und wies damit die aktuellen Forderungen nach Entkoppelung zurück. „Starke Tarifverträge führen auch zu höheren Renten. Diese Bindung muss bleiben.“. Dies führe zu einem Rentenplus von 4,57 Prozent in Ost und West. Zudem werden Rentnerinnen und Rentner durch weniger Steuern, die Abschaffung der Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenen Renten, mehr Wohngeld, Erleichterungen im Pflegebereich, Hilfen bei Energiekosten und das Deutschlandticket entlastet. Der Bund schießt schon heute mehr als 120 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zur Stabilisierung des Rentenniveaus zu.
Kritik äußerten die anwesenden ver.di-Vertreter an der Einführung des Generationenkapitals. „Mit Renten zockt man nicht“, so Angelika Strobel. MdB Markus Hümpfer erklärte die Idee, die insbesondere Finanzminister Lindner in das Rentenpaket einbrachte. Mit Darlehen aus dem Bundeshaushalt und der Übertragung von Eigenmitteln des Bundes soll ein Kapitalstock aufgebaut werden, dessen Erträge zukünftig zur Stabilisierung der Rentenversicherungsbeiträge beitragen sollen. „Wir nehmen wahr, dass die Geldanlage zwar auch sozialen Kriterien entsprechen sollen, ähnlich wie sie im Lieferkettengesetz festgeschrieben sind“, so ver.di Geschäftsführerin Marietta Eder. Neben der Unsicherheit, die Finanzmärkte immer in sich tragen befürchten wir insgesamt Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. „Gewinnerwartung und Daseinsvorsorge passen nicht zusammen. Damit gehen wir gefährliche erste Schritte in die falsche Richtung“, so Marietta Eder.
Einig waren sich der Abgeordnete und die ver.di-Mitglieder darüber, dass mehr Personengruppen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssten, vor allem Abgeordnete, Selbständige und Beamte. Marietta Eder präsentierte dazu das Konzept der Erwerbstätigenrente. Als Vorbild diente Österreich, wo bereits jetzt alle Berufsgruppen in eine Rentenversicherung einzahlen und ein Rentenniveau von über 70 Prozent erzielt wird. „Wir müssen die beiden Systeme Rentenversicherung und Pension angleichen, um langfristig beide zu stabilisieren. Wir wissen jedoch auch, dass andere ganz andere Rentenpläne haben. Sie wollen die Rente nach 45 Beitragsjahren abschaffen, insgesamt die Lebensarbeitszeit deutlich erhöhen und das Niveau senken. Das ist mit mir nicht zu machen“, so Hümpfer. Dafür bekam Markus Hümpfer Applaus und viel Unterstützung seitens der ver.di Senioren.
Lobend erwähnten die Anwesenden die umfangreiche Erhöhung der Erwerbsminderungsrente und des Wohngelds. Dies lindert soziale Härten bei Rentnerinnen und Rentnern mit kleiner Rente ab.
Abschließend übergaben die Vorsitzende Angelika Strobel und Geschäftsführerin Marietta Eder an Markus Hümpfer die ver.di Forderungen.