Landkreis Schweinfurt – Im Vorfeld der in dieser Woche geplanten Bund-Länder-Gespräche zur Flüchtlingspolitik äußern sich Landrat Florian Töpper und der Vorsitzende des Kreisverbands des Bayerischen Gemeindetags, Erster Bürgermeister Friedel Heckenlauer, zur Lage im Landkreis Schweinfurt.
Im Ankerzentrum, welches der Freistaat Bayern auf dem Gelände der Conn Barracks für den gesamten Regierungsbezirk Unterfranken unterhält, ist aktuell eine Belegung mit 1185 Menschen zu verzeichnen. Gegenwärtig sind in den beiden durch die Regierung von Unterfranken betriebenen Gemeinschaftsunterkünften in Röthlein und Gochsheim 52 geflüchtete Menschen untergebracht. In den durch die Kreisverwaltung betriebenen, insgesamt 40 dezentralen Unterkünften im Landkreis leben derzeit 315 Personen. Damit erfüllt der Landkreis Schweinfurt gegenwärtig ebenso wie in den zurückliegenden Wintermonaten seine Unterbringungsverpflichtungen aus den einschlägigen Rechtsvorschriften uneingeschränkt.
Vorausschauende Planung, große Unterstützungskultur
„Dass dies gelingt und bislang gelungen ist, ohne – anders als in anderen Landkreisen – auf die Belegung von Turnhallen zurückgreifen zu müssen, ist ebenso gut wie wichtig für die Akzeptanz in unserer Bevölkerung“, erklären Heckenlauer und Töpper übereinstimmend.
Dies sei nur möglich gewesen, weil sich zu einer vorausschauenden Planung seitens des Landratsamts eine große Unterstützungskultur seitens der betroffenen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gesellt habe, sind sich beide Kommunalpolitiker einig.
Gleichwohl treiben Töpper und Heckenlauer Sorgen um, da die Aufgabe der Integration in all ihrer Vielschichtigkeit auch im Landkreis Schweinfurt an Grenzen stoße. Der Satz des damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck aus dem Jahr 2015 – „Unser Herz ist weit, doch unsere Möglichkeiten sind endlich“ – gelte auch für die Lage im Landkreis Schweinfurt.
Sich dessen zu besinnen, sei nicht zuletzt im Interesse der Menschen, die mit gutem Grund den Weg nach Deutschland suchen, die bei gelungener Integration eine große Bereicherung für unsere Gesellschaft sein können. Gerade auch das ehrenamtliche Engagement in der Geflüchteten-Hilfe habe hier enorme Bedeutung, zeigen sich Heckenlauer und Töpper dankbar.