Vom 23. bis 25. September fanden in Unterfranken erstmals Aktionstage gegen „Drogen im Straßenverkehr“ statt. Die unterfränkische Polizei organisierte gemeinsam mit Einsatzkräften aus Bayern, dem gesamten Bundesgebiet sowie Österreich, Italien, der Schweiz und den USA sowohl theoretische Fortbildungen als auch umfangreiche Verkehrskontrollen. Das Ergebnis: 68 berauschte Fahrzeugführer wurden aus dem Verkehr gezogen.
Alarmierende Entwicklung
Die Zahl der Fahrten unter Drogeneinfluss ist in Unterfranken stark gestiegen – im Jahr 2024 um 44 Prozent auf rund 2.200 Fälle. 65 Menschen wurden bei entsprechenden Unfällen verletzt, zwei verloren ihr Leben.
Polizeipräsident Detlev Tolle betonte:
„Dies stellt eine alarmierende Entwicklung für die Verkehrssicherheit dar. Wir setzen hier einen klaren Schwerpunkt, um berauschte Fahrer konsequent aus dem Verkehr zu ziehen.“
Fortbildung und Austausch
Die Vormittage der Aktionstage waren theoretischen Inhalten gewidmet. Fachvorträge aus Rechtsmedizin, Fahrerlaubnisrecht, Rechtswissenschaften sowie der polizeilichen Praxis dienten dem Austausch von Wissen und Methoden zur Erkennung berauschter Fahrer.
Nachmittags fanden großangelegte Kontrollen statt – täglich wechselnd in den Bereichen Mainfranken, Main-Rhön und Untermain. Unterstützt wurde die Polizei durch Zoll, das Bundesamt für Logistik und Mobilität, das THW sowie die Autobahnmeisterei.
900 Fahrzeuge kontrolliert – 68 Fahrten gestoppt
Insgesamt kontrollierten die Einsatzkräfte rund 900 Fahrzeuge. In 68 Fällen wurde der Verdacht auf Drogenkonsum bestätigt, woraufhin Blutentnahmen direkt an den Kontrollstellen erfolgten. Die betroffenen Fahrer erwarten nun Bußgelder, Strafverfahren und fahrerlaubnisrechtliche Konsequenzen.
Darüber hinaus:
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7 Fahrer waren ohne Fahrerlaubnis unterwegs.
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4 Personen wurden mit offenen Haftbefehlen kontrolliert, eine musste ins Gefängnis.
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20 weitere Verstöße, darunter gegen das Waffengesetz und wegen Kennzeichenmissbrauchs, wurden festgestellt.
Starkes Zeichen für Verkehrssicherheit
Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner informierte sich persönlich an einer Kontrollstelle und unterstrich:
„Mit unserer Aktion setzen wir ein klares Zeichen: Drogen haben im Straßenverkehr nichts verloren. Unser Ziel ist, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und Unfälle zu verhindern.“
Ausblick
Polizeirat Tobias Rupp, Bereichsverantwortlicher für Verkehrsbelange im Polizeipräsidium Unterfranken, zog ein positives Fazit:
„Wir haben Wissen vermittelt und gleichzeitig aktiv zur Verkehrssicherheit beigetragen. Diese Schwerpunktaktionen werden wir künftig weiter verstärken.“