Basketball – Zwei Tage nach dem knappen Auswärtssieg in Vechta sind die Würzburg Baskets auch in eigener Halle in die Erfolgsspur zurückgekehrt: Gegen den SYNTAINICS MBC feierten die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski von mehr als 2.800 Zuschauenden einen deutlichen 107:83-Erfolg und damit laut Tabellenrechner der easyCredit BBL auch die Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale. Der Schlüssel zum elften Heimsieg der Saison war die Verteidigung in der zweiten Halbzeit: Nach 48 MBC-Punkten in den ersten zwanzig Minuten ließen die Gastgeber nach der Pause nur noch 35 Punkte zu und sorgten bereits im dritten Viertel für die Vorentscheidung.
HIGHLIGHTS
„Es macht Spaß, in einem Team mit dieser Gewinnerkultur zu spielen. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit mehr auf unsere Verteidigung konzentriert und dadurch das Spiel gewonnen“, sagte Zac Seljaas. Er blieb ohne Fehlwurf aus dem Feld und war mit 20 Punkten Topscorer der Partie. Auf Würzburger Seite punkteten außerdem Javon Bess (19), Otis Livingston II (17), Darius Perry (16), Isaiah Washington (12) und Collin Welp (10) zweistellig. Durch die Heimniederlage von ratiopharm ulm gegen den FC Bayern München am Mittwoch gelang den Würzburg Baskets vor den letzten drei Spieltagen der Sprung auf Tabellenplatz vier, der Heimvorteil im Viertelfinale bedeuten würde.
Der Spielverlauf war am Dienstagabend ähnlich wie beim Hinspiel: Auch im Wolfsbau gab es Ende November eine erste Halbzeit auf Augenhöhe, ehe die Würzburg Baskets mit einer starken zweiten Halbzeit den 88:72-Auswärtssieg klarmachen konnten. Eine weitere Parallele: In beiden Spielen erzwangen die Unterfranken 18 MBC-Ballverluste und passten selbst deutlich besser auf den Ball auf. Dieses Erfolgsrezept zeigte allerdings erst nach der Pause Wirkung: In den ersten beiden Vierteln sahen die Zuschauerinnen und Zuschauer einen offensiven Shootout mit sechzehn Führungswechseln, beide Teams trafen ihre Würfe hochprozentig.
Von Beginn an wurde gefühlt mit jeder erfolgreichen Offensivaktion der Spielstand gedreht: Javon Bess eröffnete das Scoring mit dem ersten seiner vier erfolgreichen Drei-Punkte-Würfe, für den MBC hielt der ehemalige Würzburger Charles Callison mit zwei Dreiern dagegen. Nach vier Minuten lagen die Gäste mit drei Zählern vorne (7:10), zwei Minuten später die Hausherren nach fünf Punkten in Folge von Center Owen Klassen mit vier Punkten (16:12). In diesem Stil ging es auch weiter: Aus einem 19:23-Rückstand in der achten Minute machten Darius Perry und Isaiah Washington mit zwei Dreiern eine 25:23-Führung nach dem ersten Viertel.
Auch im zweiten Abschnitt wechselte die Führung teilweise im Minutentakt. Größer als vier Punkte (40:36 in der 16. Minute) wurde der Abstand erst in den letzten beiden Minuten der ersten Halbzeit: Nachdem John Bryant den SYNTAINICS MBC mit einem Dreier wieder in Führung geworfen hatte (45:48), legten die Baskets nach einer Filipovski-Auszeit einen 8:0-Lauf hin. Javon Bess versenkte die Kugel zweimal von der Dreierlinie, dann gelang Owen Klassen einer seiner drei Ballgewinne, den der Kanadier mit einem Tip-In nach einem Livingston-Korbleger zum Halbzeitstand von 53:48 veredeln konnte.
Im dritten Viertel dauerte es knapp drei Minuten, dann hatten die Würzburg Baskets ihren Vorsprung in den zweistelligen Bereich geschraubt: Sie starteten mit zwei Dreiern von Isaiah Washington und Zac Seljaas (15 Punkte in der zweiten Halbzeit), dann zog Javon Bess zweimal mit viel Power zum Korb und traf beide Layups zum 63:52.
Dank der deutlich höheren Intensität und Konzentration in der Verteidigung konnten sich die Baskets im weiteren Verlauf der Begegnung immer weiter absetzen: Sie leisteten sich in der zweiten Halbzeit nur zwei Ballverluste, nutzten ihre fünf Offensivrebounds zu zehn Second-Chance-Punkten und nahmen ihre Würfe weiterhin mit viel Selbstvertrauen: Darius Perry traf nach einem Steal seinen zweiten Dreier zur Zwanzig-Punkte-Führung (81:61), Javon Bess seinen vierten zum Stand von 84:63 nach dem dritten Abschnitt, der mit 31:15 an die Gastgeber ging.
Dadurch war die Partie entschieden, kleiner als zwanzig Punkte wurde der Abstand im Schlussviertel nicht mehr. Die Hundert-Punkte-Marke knackte Collin Welp nach einer starken Ballstafette mit einem offenen Dreier zum 102:78 in der 39. Minute. „Wir haben unsere Würfe gut verteilt und nach der langen Auswärtsfahrt vor zwei Tagen genug Energie gefunden, um den Sieg zu holen“, sagte Sasa Filipovski.
Weiter geht es für die Würzburg Baskets im Kampf um den Heimvorteil im Viertelfinale am Sonntag um 18:30 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei Verfolger Telekom Baskets Bonn. Am kommenden Mittwoch um 18:30 Uhr sind zum letzten Hauptrunden-Heimspiel die MLP Academics Heidelberg in der Turnhölle zu Gast, am 34. Spieltag (Sonntag, 12. Mai, 15:30 Uhr) kommt es bei FIBA Europe Cup-Champion NINERS Chemnitz zum Duell zweier Playoff-Teams.
Würzburg Baskets – SYNTAINICS MBC 107:83
(25:23, 28:25, 31:15, 23:20)
Für Würzburg spielten:
Zac Seljaas 20 Punkte/2 Dreier (6 Rebounds), Javon Bess 19/4 (2 Blocks), Otis Livingston II 17/1, Darius Perry 16/2 (5 Assists), Isaiah Washington 12/2, Collin Welp 10/2, Owen Klassen 9 (7 Rebounds/3 Steals), Max Ugrai 2, Julius Böhmer 1, Felix Hoffmann 1.
Top-Performer Weißenfels:
Chris-Ebou Ndow 16/3, Kostja Mushidi 13/3, John Bryant 13/1, Charles Callison 11/3 (10 Assists).
Key Stats:
Ballgewinne: Würzburg 11 – MBC 2
Ballverluste: Würzburg 5 – MBC 18
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 19 – MBC 5
Stimmen zum Spiel
Zac Seljaas, Würzburg Baskets:
„In der ersten Halbzeit hatten wir unseren Rhythmus noch nicht richtig gefunden und der MBC hat schwierige Würfe getroffen. Wie waren in der Verteidigung noch nicht richtig da, deswegen mussten wir uns in der zweiten Halbzeit mehr darauf konzentrieren und Stopps bekommen. Dadurch haben wir das Spiel gewonnen. Bis zu den Playoffs müssen wir wieder mehr Fokus auf unsere Verteidigung legen. Es macht Spaß, Teil eines Teams mit dieser Gewinnerkultur zu sein. Deswegen wollte ich auch hier bleiben. Hoffentlich können wir die Saison stark beenden, gute Playoffs spielen und unsere Erfolge in der nächsten Saison fortsetzen.“
Sasa Filipovski, Headcoach Würzburg Baskets:
„Glückwunsch an meine Spieler und vielen Dank an unsere Fans, die uns wieder großartig unterstützt haben. Es war nach der langen Auswärtsfahrt vor zwei Tagen ein schwieriges Spiel für uns. Wir haben es aber geschafft, genug Energie zu finden, um den Sieg zu holen. In der ersten Halbzeit war es ein Spiel mit vielen Punkten für beide Teams. In der Pause haben wir in der Kabine darüber gesprochen und dann in der zweiten Halbzeit viel besser verteidigt. Wir haben auch unsere Würfe gut verteilt, sechs Spieler haben zweistellig gepunktet. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg. Die Chemie der Spieler untereinander und mit dem Trainerteam ist absolut großartig, deswegen ist diese Saison ein echtes Vergnügen für uns alle.“
Predrag Krunic, Headcoach SYNTAINICS MBC:
„Glückwunsch an Würzburg zu einem verdienten Sieg. Ich möchte mich bei unseren Fans bedanken, die heute hierher gekommen sind, um uns zu unterstützen. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr solide im Angriff gespielt und auch in der Verteidigung, bis auf die letzten beiden Minuten vor der Pause. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr gut gespielt, besonders in der Verteidigung. Würzburg ist eine starke Mannschaft in einem guten Rhythmus. Sie haben heute sehr viele Würfe getroffen, und nach dem Rückstand war es dann schwer, noch einmal ins Spiel zurück zu kommen. Wir fokussieren uns jetzt auf unsere letzten drei Spiele.“