Auszeichnung für Monika Henzinger (Informatikerin), Carl-Philipp Heisenberg (Entwicklungsbiologe), Tanja Stadler (Mathematikerin) und Dominic Bresser (Chemiker)
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Schweinfurt – Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Verleihung des 29. Carus-Preises leider nicht wie geplant im Mai 2020 stattfinden. Deshalb werden in diesem Jahr die Auszeichnungen an vier Preisträger überreicht.
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Oberbürgermeister Sebastian Remelé zeichnet am
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Freitag, 20. Mai 2022,
18:00 Uhr
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in der Diele des Alten Rathauses Prof. Dr. Monika Henzinger (Wien) und Prof. Dr. Carl-Philipp Heisenberg (Klosterneuburg) mit dem 29. Carus-Preis und Prof. Dr. Tanja Stadler (Zürich) und Dr. Dominic Bresser (Ulm)mit dem 30. Carus-Preis aus.
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Die Preisträger werden kurze Vorträge zu ihren Forschungsschwerpunkten halten: Professorin Henzingers Vortrag lautet „Moderne Algorithmen“, Professor Heisenberg beschäftigt sich mit dem Thema „Die biophysikalischen Grundlagen der frühen Embryonalentwicklung in Wirbeltieren“, Professorin Stadler referiert über „Molekulare Epidemiologie – Von Genomen, Statistik und Bioinformatik zur Politikberatung während der COVID-19 Pandemie“ und Doktor Bresser informiert über das Thema „Elektrochemische Energiespeicher für eine erfolgreiche Energiewende“.
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Interessierte Bürger sind zur Preisverleihung herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist nach verbindlicher Anmeldung (bis spätestens Freitag, 13. Mai 2022 per E-Mail an obbuero@schweinfurt.de) möglich, solange Plätze vorhanden sind. Die Veranstaltung findet unter Einhaltung eines betrieblichen Corona-Hygienekonzepts statt.Â
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An die Medienvertreter/innen ergeht zum Termin herzliche Einladung!
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Zur Carus-Medaille und zum Carus-Preis
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Die Carus-Medaille wurde anlässlich des 50. Professorenjubiläums des XIII. Präsidenten der Leopoldina, Carl Gustav Carus (1789-1869), gestiftet und erstmals im Jahr 1896 vergeben. Sie würdigt bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen oder Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftler auf einem in der Leopoldina vertretenen Gebiet. Seit 1961 ist sie mit dem von der Stadt Schweinfurt – Gründungsort der Leopoldina – gestifteten und mit 5.000 € dotierten Carus-Preis verbunden. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Jacques Monod (1965), der im gleichen Jahr mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt wurde, Christiane Nüsslein-Volhard (1989), die 1995 den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie erhielt, und Stefan Hell (2013), der im Folgejahr mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet wurde.
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Zur Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e. V. – Nationale Akademie der Wissenschaften
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Die 1652 im Rathaus der Stadt Schweinfurt gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit. Die Leopoldina tritt auf nationaler wie internationaler Ebene für die Freiheit und Wertschätzung der Wissenschaft. Die Politik beratend gibt die Leopoldina fachkompetent, unabhängig, transparent und vorausschauend Empfehlungen zu gesellschaftlich relevanten Themen vor. Sie begleitet diesen Prozess mit einer kontinuierlichen Reflexion über Voraussetzungen, Normen und Folgen wissenschaftlichen Handelns.
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Zu den Preisträgern
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Prof. Dr. Monika Henzinger (Jahrgang 1966) ist Expertin für kombinatorische Algorithmen, Datenstrukturen und Suchmaschinen. Dabei verbindet die Informatikerin Grundlagenforschung mit technologischer Anwendung. Ihre Arbeiten sind für die digitale Vernetzung von großer Relevanz.
Der Entwicklungsbiologe Prof. Dr. Carl-Philipp Heisenberg (Jahrgang 1968) erforscht die Embryonalentwicklung von Wirbeltieren. Er fragt: Welche Prozesse steuern Form und Gestalt eines Embryos? Die Arbeiten von Heisenbergs Forschungsgruppe könnten sich in Zukunft auch auf die Medizin auswirken, da etwa Immun- oder Krebszellen viele ähnliche Eigenschaften aufweisen wie embryonale Zellen.
Die Mathematikerin Prof. Dr. Tanja Stadler (Jahrgang 1981) forscht auf dem Gebiet der mathematischen und theoretischen Biologie. Mit ihrer Arbeit will sie nachvollziehen, wie die Entstehung von Arten zur heutigen Biodiversität geführt hat – was auch für Zukunftsszenarien bedeutsam ist. In der Schweiz leitet sie überdies ein Konsortium zur Sequenzierung von SARS-CoV-2 und engagiert sich in dem Expertengremium COVID-19 Science Task Force.
Der Physikochemiker Dr. Dominic Bresser (Jahrgang 1983) befasst sich mit der Energiespeicherung in Batterien. Sie zu verbessern und nachhaltiger zu machen, ist für die Elektromobilität und andere für die Energiewende relevante Bereiche bedeutsam. Seine Arbeiten helfen, die Palette der Speichertechnologien zu erweitern und für verschiedene Anwendungen passgenaue und ressourcenschonende Lösungen zu finden.