Telefonbetrüger haben am Dienstagnachmittag eine 75-jährige Rentnerin mit einer bekannten Masche getäuscht und dazu gebracht, Gold und Bargeld im Wert von mehreren Zehntausend Euro zu übergeben. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet dringend um Hinweise aus der Bevölkerung.
Die Täter riefen die Seniorin am Freitag an und schilderten einen angeblichen tödlichen Verkehrsunfall, den ihre Tochter verursacht haben soll. Um eine vermeintliche Haftstrafe zu verhindern, müsse sie eine hohe Sicherheitsleistung zahlen, erklärten die falschen Polizeibeamten.
Gegen 15 Uhr fuhr die Frau mit ihrem beigefarbenen Golf zum Übergabeort in Fuchsstadt, wo sie das geforderte Geld und den Schmuck auf dem Kundenparkplatz einer Firma in der Kissinger Straße übergab. Die abgeholten Wertgegenstände wurden von einer unbekannten Frau entgegengenommen, die anschließend zu Fuß flüchtete.
Die Kriminalpolizei Würzburg bittet um Hinweise:
Wer hat die Übergabe beobachtet? Wer kennt die Abholerin oder hat ein mögliches Fluchtfahrzeug gesehen?
Zeugen können sich unter Tel. 0931/457-1732 melden.
Polizei warnt eindringlich – Präventionskampagnen laufen weiter
Das Polizeipräsidium Unterfranken weist erneut auf seine Präventionskampagnen gegen Callcenterbetrug hin. Seit 2020 läuft die Aktion „Leg‘ auf!“, ergänzt seit 2022 durch die Programme „Ich schütze Oma und Opa“ und „Chill mal Oma“, die sich gezielt an Familien und Jugendliche richten.
Ziel ist es, insbesondere ältere Menschen für Betrugsmaschen wie den Enkeltrick oder falsche Polizeibeamte zu sensibilisieren. Die wichtigsten Hinweise der Polizei:
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Sofort auflegen und selbst die 110 wählen, wenn ein Schockanruf eingeht.
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Die Polizei holt niemals Geld oder Schmuck an der Haustür ab.
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Keine Wertsachen an Fremde übergeben.
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Betrüger können durch „Call ID-Spoofing“ jede Nummer anzeigen – die 110 erscheint niemals auf dem Display.
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Angehörige sollten regelmäßig mit älteren Menschen über diese Betrugsformen sprechen.
Weitere Informationen gibt es auf den Seiten der Bayerischen Polizei zur Kampagne „Leg‘ auf!“ sowie den Projekten „Ich schütze Oma und Opa“ und „Chill mal Oma“.