Schweinfurt/Wirtschaft – Der Schweinfurter Arbeitsmarkt zeigt sich aktuell in einer spannenden Dynamik. Trotz eines Anstiegs der Arbeitslosigkeit um 62 Personen im Vergleich zum Vormonat und einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent, die leicht über dem Vorjahreswert liegt, bleibt die Perspektive optimistisch. Alexandra Elbert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, hebt hervor: „Der aktuelle Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auch für uns eine Herausforderung, aber die vielen offenen Stellen, die weiterhin gemeldet werden, sind ein klarer Hinweis auf das Potenzial, das in unserer Region steckt.“
Arbeitslosigkeit: Ein differenziertes Bild
Im November 2024 waren in der Region Main-Rhön 8.875 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.011 Personen mehr als im Vorjahresmonat, was einem Anstieg von 13 Prozent entspricht. Regional zeigt sich jedoch ein differenziertes Bild: Während die Arbeitslosenzahlen in Bad Kissingen und Bad Neustadt im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen sind (+17,2 % bzw. +26,6 %), konnte die Geschäftsstelle Haßfurt einen geringfügigen Anstieg von 3,2 Prozent verzeichnen. Besonders hervorzuheben ist, dass in Haßfurt die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vormonat sogar gesunken sind.
Stellenmarkt: Stabile Nachfrage in Schlüsselbranchen
Trotz der Herausforderungen bleibt der Stellenmarkt in der Region stabil. Im November wurden 700 neue Stellen gemeldet, wodurch aktuell insgesamt 5.225 offene Stellen verfügbar sind. Der Schwerpunkt liegt auf Branchen wie Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitendes Gewerbe, Handel und Baugewerbe. Diese Sektoren erweisen sich als tragende Säulen des regionalen Arbeitsmarkts.
Kurzarbeit: Ein Frühindikator für konjunkturelle Entwicklungen
Die vorsorglichen Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein wichtiges Signal für die konjunkturelle Entwicklung. Im Oktober 2024 wurden von 41 Betrieben 1.512 Personen zur Kurzarbeit neu gemeldet. Dies zeigt eine zunehmende Unsicherheit in einigen Branchen, auch wenn tatsächlich nur ein Teil der angezeigten Kurzarbeit realisiert wird. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die tatsächliche Nutzung von Kurzarbeitergeld weiterhin auf einem moderaten Niveau.
Förderung und Integration als Schlüssel
„Die Arbeitswelt verändert sich und mit ihr auch die Anforderungen an Arbeitnehmer und Arbeitgeber“, betont Elbert. Angesichts der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels ist es essenziell, alle verfügbaren Potenziale zu mobilisieren. Besonders die gezielte Förderung von Menschen, die Unterstützung brauchen, steht dabei im Fokus.
Ein Blick nach vorn
Die aktuellen Zahlen zeigen: Der Arbeitsmarkt in Schweinfurt steht vor Herausforderungen, bietet jedoch auch viele Chancen. Die stabile Nachfrage nach Arbeitskräften in wichtigen Branchen unterstreicht das Potenzial der Region. Um langfristig erfolgreich zu sein, braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Arbeitnehmern und der Arbeitsagentur, um den Wandel aktiv zu gestalten und die Region Main-Rhön zukunftssicher aufzustellen.