Bärentreff

Forschung an der THWS: Smarte Wärmespeicher für eine klimaneutrale Energiezukunft

THWS‐Prof. Dr.‐Ing. Miguel Gonzalez‐Salazar, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen (li., vorne), Dr. Jorge Salgado Beceiro (re.), La‐Flex‐Projektkoordinator von SINTEF Energy Reserarch, mit dem Team von La‐Flex in Trondheim, Norwegen (Foto: SINTEF Energy Research/Jorge Salgado Beceiro)
THWS‐Prof. Dr.‐Ing. Miguel Gonzalez‐Salazar, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen (li., vorne), Dr. Jorge Salgado Beceiro (re.), La‐Flex‐Projektkoordinator von SINTEF Energy Reserarch, mit dem Team von La‐Flex in Trondheim, Norwegen (Foto: SINTEF Energy Research/Jorge Salgado Beceiro)
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Auftaktveranstaltung des europäischen Forschungsprojekts La‐Flex

Würzburg/ Schweinfurt – Wie speichern wir Energie intelligent und machen sie bei Bedarf schnell verfügbar? Mit dieser Frage hat sich das Team des europäischen Forschungsprojekts La‐Flex bei einer Kick‐off‐Veranstaltung im norwegischen Trondheim auseinandergesetzt.

Die Forschungsgruppe „Dekarbonisierungsstrategien“ des Instituts für Sustainable Energy Systems (INSYS) der Technischen Hochschule Würzburg‐Schweinfurt (THWS) unter der Leitung von Prof. Dr.‐Ing. Miguel Gonzalez‐Salazar, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, arbeitet aktuell intensiv am Erfolg dieses Projekts.

Ziel von La‐Flex ist es, flexible und intelligente Technologie in Form eines innovativen Latentwärmespeichersystems zu entwickeln, das nachhaltig und effizient arbeitet und dabei zur Netzstabilität beiträgt. Gleichzeitig soll es wirtschaftliche Vorteile für Endnutzende schaffen. Dabei bringt INSYS seine Expertise in den Bereichen Replizierbarkeit sowie Nachhaltigkeits‐ und Wirtschaftlichkeitsanalysen ein.

Skalierbarkeit und Praxistauglichkeit im Fokus
Die THWS‐Forschungsgruppe „Dekarbonisierungsstrategien“ untersucht, wie sich das neu entwickelte Speichersystem skalieren, replizieren und in verschiedenen Kontexten wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll einsetzen lässt. „Dieses Projekt vereint herausragende Expertise aus Wissenschaft und Industrie, um nachhaltige Lösungen für die Energiezukunft zu entwickeln. Die Forschung an effizienten Speichersystemen ist ein Schlüssel zur erfolgreichen Transformation unseres Energiesystems“, betont Prof. Dr.‐Ing. Gonzalez‐Salazar.

Das geplante Speichersystem soll nicht nur effizient Kälte oder Wärme speichern, sondern auch in Echtzeit Auskunft über den aktuellen Ladezustand geben (State of Charge) und dank integrierter, thermischer Leistungsregelung (Thermal Power Control) flexibel gesteuert werden können. In Kombination mit einem modellprädiktiven Steuerungssystem (Model Predictive Control) könne dynamisch auf Strompreisschwankungen reagiert, gezielt am Regelenergiemarkt teilgenommen und mit der bereitgestellten Speicherkapazität aktiv zur Netzstabilität beigetragen werden.

„La‐Flex leistet einen wichtigen Beitrag für eine robuste und emissionsfreie Zukunft. Indem wir das Stromnetz entlasten, die Integration erneuerbarer Energien fördern und überschüssige Wärme nutzbar machen, wird La‐Flex zu einem entscheidenden Baustein der globalen Energiewende bis hin zu flexiblen, zuverlässigen und nachhaltigen Energiesystemen“, erklärt Olav Galteland von SINTEF Energy Research.

Mit diesen Bemühungen leiste La‐Flex nicht nur einen Beitrag zur klimaneutralen Gestaltung der Energieversorgung, sondern eröffne auch wirtschaftliche Vorteile für Endverbraucher. Durch die intelligente Nutzung von überschüssiger Wärme und die flexible Reaktion auf Strompreisschwankungen könnten Energiekosten gesenkt und somit Kosteneinsparungen erzielt werden.

Europäische Kooperation für klimaneutrale Energielösungen
Das Projekt La‐Flex setzt auf enge Zusammenarbeit von Partnerinnen und Partnern aus Forschung und Industrie. Koordiniert wird La‐Flex von SINTEF Energy Research unter der Leitung von Dr. Jorge Salgado Beceiro. Neben der THWS sind Dänemarks Technische Universität (DTU) sowie die Unternehmen Cartesian (CAR), Alnergy (AIE) und der norwegische Immobilienentwickler Kommunal Landspensjonskasse Eiendom (KLP) beteiligt. Das THWS‐Team um Prof. Dr.‐Ing. Gonzalez‐Salazar wird von Maria Celia Briones Espinoza und Tobias Spengler verstärkt.

La‐Flex wird im Rahmen des CETPartnership‐Programms mit insgesamt 1.166.000 Euro gefördert. Davon stammen 338.650 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Das Projekt adressiert zentrale Themen wie Sektorkupplung, Netzintegration und Klimaneutralität. Der Blick ist klar nach vorn gerichtet: Mit zukunftsweisenden Technologien soll La‐Flex direkt zur Entwicklung effizienter, klimaneutraler Wärme‐ und Kühllösungen beitragen. Übergeordnetes

Ziel ist hierbei, bis zum Jahr 2050 vollständig klimaneutrale Energiesysteme in ganz Europa zu erreichen.

Neujahr 2025