Warum hat ZF Anzeige erstattet?
ZF steht vor einem massiven Konzernumbau und einem geplanten Stellenabbau von bis zu 14.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bis 2028. Besonders die E-Division, die rund 30.000 Mitarbeiter beschäftigt, steht im Fokus. Medienberichte über mögliche Auslagerungen und Verkäufe hatten Anfang des Jahres für große Unruhe gesorgt. Daraufhin wandte sich ZF an die Staatsanwaltschaft und übergab Listen mit mehreren Hundert Mitarbeitenden, die Zugriff auf sensible Daten hatten.
Ermittlungen eingestellt – kein strafbarer Geheimnisverrat
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass die durchgestochenen Informationen nicht als strafbarer Geheimnisverrat gewertet werden konnten. Weder ein Eigennutz noch eine gezielte Förderung von Wettbewerbern konnten nachgewiesen werden. Mitte Juni 2025 wurde das Verfahren offiziell eingestellt.
Signalwirkung und Kritik
Arbeitsrechtsexperten sehen in der Anzeige auch ein Abschreckungssignal an die Belegschaft. Das Geschäftsgeheimnisgesetz (§ 23 GSchG) schützt vertrauliche Unternehmensdaten, stellt aber hohe Anforderungen an deren Klassifizierung und Schutzmaßnahmen. Kritiker werfen ZF vor, die Strafanzeige könnte das Vertrauensverhältnis zu den Mitarbeitenden weiter belasten.
ZF im Umbruch: Stellenabbau und Zukunftsstrategie
Die Restrukturierungspläne bei ZF bleiben weiterhin ein heiß diskutiertes Thema. Bis Mitte 2025 sind bereits mehr als 5.700 Stellen abgebaut, zusätzlich zu 4.700 Stellen, die über Vorruhestand oder Altersteilzeit entfallen. Für den 29. Juli 2025 ist eine wichtige Aufsichtsratssitzung angekündigt, bei der über die weiteren Schritte entschieden wird.
Ausblick
Die juristische Episode ist beendet, doch der Konzern steht weiterhin vor enormen Herausforderungen. Gewerkschaften und Betriebsrat bereiten Protestaktionen vor, um die geplanten Stellenstreichungen abzumildern. Ein Update nach der Aufsichtsratssitzung gilt als wahrscheinlich, da ZF seine künftige Strategie öffentlich vorstellen will.
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