Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen hat am Dienstag offiziell einen weitreichenden Stellenabbau angekündigt. Im Geschäftsbereich Powertrain Technologies sollen bis 2030 rund 7.600 Arbeitsplätze wegfallen. Insgesamt ist in Deutschland von einem möglichen Abbau von bis zu 14.000 Stellen die Rede. Auch der Standort Schweinfurt, einer der größten ZF-Standorte weltweit, wird stark betroffen sein.
Hintergrund: Strukturwandel im Antriebsbereich
ZF begründet die Entscheidung mit dem tiefgreifenden technologischen Wandel in der Automobilindustrie. Der Markt für klassische Getriebe und Verbrennungsmotoren schrumpft, während Investitionen in Elektromobilität und Software steigen. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, will ZF seine Strukturen verschlanken und Produktionskapazitäten anpassen.
Konzernchef Mathias Miedreich erklärte, dies seien „schwierige, aber notwendige Schritte“, um das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Der Bereich Powertrain Technologies soll nicht ausgegliedert werden, sondern im Konzern verbleiben.
Auswirkungen auf den Standort Schweinfurt
Der Standort Schweinfurt spielt eine zentrale Rolle bei ZF, insbesondere in der Entwicklung und Fertigung von Komponenten für Antriebsstränge. Mit mehreren tausend Beschäftigten zählt das Werk zu den größten Standorten weltweit.
Gewerkschaft und Betriebsrat rechnen mit deutlichen Einschnitten. Die genaue Zahl der betroffenen Stellen in Schweinfurt ist noch nicht bekannt, soll aber in den kommenden Wochen im Detail zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern verhandelt werden.
Sozialverträgliche Lösungen geplant
ZF betonte, dass der Personalabbau sozialverträglich erfolgen soll. Geplant sind Altersteilzeitregelungen, Abfindungsprogramme sowie natürliche Fluktuation. Betriebsbedingte Kündigungen sollen nach Möglichkeit vermieden werden. Auch Kurzarbeit wird als Instrument geprüft, um den Wandel abzufedern.
Einschätzung
Die Ankündigung markiert einen tiefen Einschnitt für Schweinfurt. Die Region ist traditionell stark von der Automobilzulieferindustrie geprägt. Ein Stellenabbau in dieser Größenordnung dürfte spürbare wirtschaftliche und soziale Folgen haben.