Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat am Mittwoch den Masterplan Präventionvorgestellt. Ziel ist es, Gesundheitsvorsorge stärker in den Alltag der Menschen zu integrieren und die medizinische Versorgung langfristig zu entlasten. Das Konzept umfasst mehr als 250 konkrete Maßnahmen sowie die Einführung eines landesweiten Präventionstags.
Ein Meilenstein für Bayerns Gesundheitspolitik
„Wir wissen: Unser Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen durch Bewegungsmangel, Fehlernährung und den demografischen Wandel“, betonte Gerlach. „Prävention ist keine Kür, sondern eine zentrale Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit.“
Der Masterplan enthält zehn strukturelle Ziele, die die Staatsregierung direkt umsetzt, sowie zehn gesundheitliche Ziele, die gemeinsam mit Partnern verfolgt werden. Dazu zählen Ärzteverbände, Krankenkassen, Sportverbände, Universitäten, Vereine und der Öffentliche Gesundheitsdienst.
Neuer landesweiter Präventionstag ab Oktober 2025
Ein zentrales Element ist der jährliche Präventionstag, der ab 13. Oktober 2025 zunächst an Schulen startet. Ab 2026 sollen auch Unternehmen, Kliniken, Behörden und Vereine teilnehmen. Ziel ist es, das Engagement für Gesundheit sichtbar zu machen und die Bevölkerung aktiv einzubinden.
Bewegung, Ernährung, Vorsorge und Klimaschutz im Fokus
Der Masterplan adressiert zentrale Handlungsfelder:
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Mehr Bewegung: Mit dem Programm BavariaMoves werden kostenlose, niedrigschwellige Sportangebote auf öffentlichen Flächen geschaffen.
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Gesunde Ernährung: Schulen können künftig Speiseplan-Checks durchführen lassen, um die Qualität des Schulessens zu verbessern.
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Neue Vorsorgeangebote: Bayern testet eine Wechseljahresuntersuchung „W1“ und möchte Untersuchungsprogramme für Kinder erweitern.
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Frühkindliche Gesundheitskompetenz: Ein neues Kinderbuch vermittelt Familien einen gesunden Lebensstil.
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Klimawandel und Gesundheit: Präventionsmaßnahmen sollen die Bevölkerung besser vor Hitzebelastungen, Infektionen und Pollen schützen.
Breite Unterstützung aus Medizin und Wissenschaft
Fachleute begrüßen den Masterplan:
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Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, lobt die praxisnahe Strategie zur Verankerung von Prävention im Alltag.
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Prof. Marcel Romanos betont die Bedeutung systematischer Prävention im Bereich psychische Gesundheit.
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Prof. Claudia Traidl-Hoffmann weist auf die enge Verbindung zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz hin.
Der Masterplan Prävention ist auf der Website des Bayerischen Gesundheitsministeriums abrufbar. Zusätzlich steht eine Bürgerinformation bereit.