Gruppenfoto der Teilnehmenden des Kommunalpolitischen Forums 2025 vor dem Landratsamt Schweinfurt
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Jugendbeauftragte und Gemeindejugendpflegerinnen der Gemeinden trafen sich im Landratsamt zum Kommunalpolitischen Forum der Kinder- und Jugendarbeit. Gastgeber waren (von rechts) Landrat Florian Töpper und Kreisjugendpflegerin Bettina Steinschauer, unterstützt von Jugendamtsmitarbeiterin Michaela Hussenether. Foto: Andreas Lösch/Landratsamt Schweinfurt

Politik muss jünger werden: Gemeinden wollen Jugendliche stärker einbinden

Lkr. Schweinfurt -

Wie können Kommunen Jugendliche besser an politischen Prozessen beteiligen und für Demokratie begeistern? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Kommunalpolitischen Forums 2025 der Kinder- und Jugendarbeit im Landratsamt Schweinfurt. Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Jugendbeauftragte und Gemeindejugendpflegerinnen aus dem gesamten Landkreis nutzten die Veranstaltung als Plattform für Austausch, Ideenentwicklung und konkrete Handlungsperspektiven.

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Jugendliche früh an demokratische Prozesse heranführen

Landrat Florian Töpper betonte die Bedeutung, junge Menschen aktiv einzubinden:
„Es ist wichtig, junge Menschen frühzeitig an demokratische Prozesse heranzuführen und ihnen auf kommunaler Ebene Beteiligung zu ermöglichen. Einige unserer Gemeinden machen das bereits vorbildlich, sodass Kinder und Jugendliche erleben, dass ihre Stimme zählt“, sagte Töpper.

Rund 30 Teilnehmende arbeiteten im Forum daran, neue Formen der Beteiligung und Begegnung zu entwickeln, um Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren besser anzusprechen.


SINUS-Jugendstudie liefert wertvolle Einblicke

Ein zentrales Element des Forums war das Impulsreferat von Kreisjugendpflegerin Bettina Steinschauer zur SINUS-Jugendstudie 2024. Die Studie untersucht die Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren und liefert Kommunen wertvolle Anhaltspunkte für die Jugendarbeit.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Jugendliche zeigen trotz Krisen Optimismus, Toleranz und Akzeptanz gegenüber unterschiedlichen Lebensformen.

  • Sie nehmen soziale Ungleichheiten sensibel wahr und empfinden, dass ihre politische Stimme kaum Gehör findet.

  • Viele Jugendliche wollen gehört werden und mitreden, jedoch nicht alle möchten aktiv mitbestimmen.

  • Soziale Medien sind das wichtigste Kommunikations- und Informationsmedium – die meisten Jugendlichen reflektieren dessen Chancen und Risiken.


Konkrete Ideen für die kommunale Jugendarbeit

In Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmenden praxisnahe Ansätze, um Jugendliche stärker einzubinden. Im Fokus standen:

  • Aufbau und Verstetigung von Beteiligungsformaten für Jugendliche auf kommunaler Ebene

  • Schaffung von Jugendräumen und Freiflächen für Begegnung und Bewegung

  • Angebote in Jugendtreffs zu Themen wie Klimawandel, Müllvermeidung, Medienkompetenz und Konfliktlösung

„Jugend braucht Orientierung und Sicherheit sowie Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten“, fasste Steinschauer zusammen. Die Gemeinden wollen künftig gezielter Beteiligungsstrukturen schaffen, um politisches Interesse nachhaltig zu fördern.

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