Robotergestützte CyberKnife-Bestrahlung bei Prostatakrebs im Europäischen Radiochirurgie Centrum München
Patient bei einer CyberKnife-Bestrahlung im Europäischen Radiochirurgie Centrum München. © Europäisches Radiochirurgie Centrum München (ERCM)

Neue Prostatakrebs-Therapie: Präziser, schneller und mit weniger Nebenwirkungen

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Die AOK Bayern bietet ihren Versicherten künftig eine neuartige Bestrahlung bei Prostatakrebs an. Nach eigenen Angaben ist sie damit die erste gesetzliche Krankenkasse in Deutschland, die diese Kombination aus modernster CyberKnife-Technologie und einem neu entwickelten Bestrahlungsplan ermöglicht.

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Für diese besondere Versorgungsform hat die AOK Bayern einen Vertrag mit dem Europäischen Radiochirurgie Centrum München (ERCM) geschlossen. Dort kommt die weltweit erstmals eingesetzte Therapie so zum Einsatz.

„Dank unserer Partnerschaft mit dem ERCM sind wir erneut Vorreiter in dieser ambulanten Hochleistungsversorgung, die zugleich stark auf Patientenorientierung setzt“, sagte Christina Ruckert, Geschäftsbereichsleiterin Ambulante Versorgung bei der AOK Bayern.

Die CyberKnife-Therapie ist eine robotergestützte Präzisionsbestrahlung und stellt eine Alternative zu einer Operation oder einer klassischen Strahlentherapie dar. Die neueste Generation des Systems arbeitet schneller, besitzt eine verbesserte Bildgebung und erlaubt eine noch höhere Präzision. In Kombination mit dem neuen Bestrahlungsplan kann die Gesamtstrahlendosis gesenkt werden.

Vorteile der neuen Therapie im Überblick

  • Bestrahlung in drei Sitzungen statt fünf

  • Kürzere Behandlungsdauer: 15 statt 30 Minuten pro Sitzung

  • Präzisere Ausrichtung, dadurch Schonung des umlandenden Gewebes

  • Geringeres Risiko für Nebenwirkungen

  • Auch möglich für Patienten mit Vorerkrankungen oder Vorbestrahlung

Vor Beginn der Behandlung werden kleine Goldmarker in die Prostata eingesetzt, um eine exakte Positionierung zu ermöglichen. Während der Therapie kann das System selbst kleinste Bewegungen des Körpers, etwa durch die Atmung, ausgleichen. Die Bestrahlung erfolgt ambulant, der Patient liegt dabei entspannt auf einer Liege – ohne operative Eingriffe.

Professor Dr. med. Alexander Muacevic, Direktor des ERCM, betont:
„Mit modernen nicht-invasiven und robotergestützten Verfahren können wir Präzision, Sicherheit und Patientenorientierung gleichzeitig erhöhen.“

20 Jahre Kooperation zwischen AOK Bayern und ERCM

Die AOK Bayern arbeitet bereits seit 20 Jahren mit dem ERCM zusammen. In dieser Zeit wurden rund 1.100 Versicherte insgesamt etwa 3.200 Mal mit der CyberKnife-Methode behandelt. Zuletzt nutzten jährlich zwischen 150 und 180 Patienten diese innovative Therapie.

Prostatakrebs in Bayern

Laut dem Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) waren im Jahr 2023 rund 99.800 Männer in Bayern an Prostatakrebs erkrankt. Das entspricht 2,79 Prozent der männlichen Bevölkerung. Die Zahlen zeigen einen steigenden Trend:
2017 waren es 89.400, 2019 rund 96.000 und 2021 etwa 97.200 Betroffene.

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