Haßfurt – LKR. Haßberge – Diese und vergangene Woche kam es zu mehreren Fällen, in denen Computer gesperrt oder angeblich mit schadhafter Software infiziert wurden. Die Geschädigten wählten daraufhin eine auf dem Bildschirm eingeblendete Telefonnummer. Angebliche Microsoftmitarbeiter entpuppten sich letztendlich als Betrüger.
Der aktuelle Fall
Der aktuellste Fall ereignete sich diesen Mittwoch. Hierbei wurde einer 63-jährigen Frau der Bildschirm ihres Computers gesperrt. Auf diesem wurde die Nummer einer angeblichen Microsoft Hotline eingeblendet. Die Dame rief dort an und ein augenscheinlich hilfsbereiter Mitarbeiter bot seine Unterstützung an. Nachdem die Geschädigte ihm den Fremdzugriff auf ihr System genehmigt hatte, tätigte der Betrüger eine Überweisung über ihr Onlinebanking. Darüber hinaus wurde die Frau auch aufgefordert, mehrere Apple Gutscheine zu erwerben und die Gutscheincodes durchzugeben – auch das tat die Frau. Insgesamt wurde die gutgläubige Dame um rund 3.000 Euro betrogen.
Die Masche
Die angeblichen – häufig nur Englisch oder gebrochen Deutsch sprechenden – Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Computer des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen ihre Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installieren, mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können.
Mit diesem Programm haben die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten, beispielsweise Passwörter für das Online-Banking, ausspähen. Darüber hinaus verlangen sie für ihre vermeintliche Service-Leistung eine Gebühr. Manchmal fordern Sie für das Erneuern einer angeblich abgelaufenen Lizenz ebenfalls Geld oder sie überreden ihre Opfer dazu, einen kostenpflichtigen Wartungsvertrag einzugehen.
Weigern sich die Betroffenen zu zahlen oder auf das Angebot einzugehen, drohen die Täter mit dem Sperren des Rechners und dem Verlust der Daten. Sie fragen unter anderem nach den Kreditkartendaten oder nutzen während des Fernzugriffs das Online-Banking des Geschädigten. Unter dem Vorwand, dass die Transaktion fehlgeschlagen sei, verlangen sie unter anderem Zugriff auf weitere Zahlungsarten und fordern eine nochmalige Zahlung. Zum Teil werden die Opfer dazu aufgefordert, im Supermarkt oder an der Tankstelle Gutscheincodes für das Bezahlen im Internet zu erwerben.
Tipps der Polizei
Seriöse Unternehmen nehmen keinen unaufgeforderten Kontakt zu Ihnen auf. Sollte sich ein vorgeblicher Mitarbeiter melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten heraus.
Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Falls Sie betroffen sind:
Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet. Ändern Sie über einen zweiten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen.
Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!