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Karfreitag – Ein stiller Feiertag mit tiefer Bedeutung

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Region – Karfreitag zählt zu den wichtigsten Feiertagen im Christentum – ein Tag der Stille, des Gedenkens und der Besinnung. Er markiert den Tod Jesu Christi am Kreuz und ist Teil der sogenannten Karwoche, die mit dem Palmsonntag beginnt und am Ostersonntag endet.

Ursprung und Bedeutung
Das Wort „Karfreitag“ stammt vom althochdeutschen „kara“, was so viel wie „Klage“ oder „Trauer“ bedeutet. Christen weltweit gedenken an diesem Tag dem Leiden und Sterben Jesu am Kreuz auf Golgatha. In katholischen und evangelischen Kirchen finden meist schlichte Gottesdienste statt – ohne Glockenläuten, Orgelmusik oder festlichen Schmuck.

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Was ist erlaubt – und was nicht?
Karfreitag ist in Deutschland ein stiller Feiertag. Das bedeutet: Es gelten besondere gesetzliche Einschränkungen. In nahezu allen Bundesländern sind öffentliche Veranstaltungen mit Unterhaltungscharakter untersagt, darunter:

  • Tanzveranstaltungen (Tanzverbot)
  • Konzerte und Partys
  • Laute Musik in der Öffentlichkeit
  • Sportveranstaltungen (je nach Bundesland)
  • Auch das Fernsehen passt sich an – viele Sender zeigen stille Filme oder religiöse Inhalte.

Was es mit dem „Klappern“ auf sich hat
Eine alte Tradition, vor allem in katholischen Gegenden wie Unterfranken oder Österreich, ist das sogenannte „Ratschen“ oder „Klappern“. Weil von Gründonnerstag bis Ostern die Kirchenglocken schweigen (man sagt, sie „fliegen nach Rom“), übernehmen Kinder und Jugendliche deren Aufgabe – mit hölzernen Klappern oder Ratschen ziehen sie durch die Straßen und erinnern an Gebetszeiten oder Gottesdienste.

Diese Tradition hat nicht nur liturgische Bedeutung, sondern bringt auch Gemeinschaft und lebendiges Brauchtum in die Dörfer und Städte. Als Dank erhalten die Kinder oft kleine Geschenke oder Süßigkeiten.

Karfreitag in anderen Religionen
In anderen Religionen hat Karfreitag keine Bedeutung – jedoch gibt es ähnliche Tage des Gedenkens oder Fastens:

  • Im Islam gibt es den Aschura-Tag, der u.a. an das Martyrium des Imam Husain erinnert – auch ein Tag der Trauer und des Fastens in schiitischer Tradition.
  • Im Judentum erinnert der Jom Kippur (Versöhnungstag) an Sünde und Vergebung – ein Tag des Fastens und Innehaltens.
  • Im Buddhismus gibt es keine direkte Parallele, jedoch verschiedene Meditations- und Erinnerungstage, etwa zur Erleuchtung Buddhas.

Ein Tag der inneren Einkehr
Ob religiös oder nicht: Karfreitag lädt zur Reflexion ein. In einer lauten Welt ist es ein selten gewordener Moment der Stille. Viele nutzen diesen Tag, um zur Ruhe zu kommen, an Verstorbene zu denken oder einfach bewusst auf Unterhaltung zu verzichten.

Tipp für Familien: Das Ratschen kann ein schöner Anlass sein, Kindern die Bedeutung von Karfreitag und Ostern näherzubringen – eingebettet in eine alte, lebendige Tradition.

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