LKR. Schweinfurt – Am Mittwoch haben Telefonbetrüger mittels “Schockanrufen” in gleich drei Fällen versucht, Menschen um ihr Erspartes zu bringen. In einem Fall hatten die Täter Erfolg und erbeuteten Bargeld. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt als Zentralstelle und hofft dabei auch auf Zeugenhinweise. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt auch weiterhin eindringlich vor dieser Betrugsmasche und gibt Tipps.
Übergabe im Ortsteil Kirchaich
Eine Rentnerin wurde am Mittagnachmittag, gegen 14:30 Uhr, von den geschickt agierenden Betrügern angerufen und anschließend dazu gebracht, Bargeld an einen angeblichen Polizisten zu übergeben. Angeblich hätte die Tochter einen tödlichen Unfall verursacht. Um eine Haftstrafe vermeiden zu können, müsse nun das Geld hinterlegt werden.
Die Übergabe der Beute im Wert eines niedrigen fünfstelligen Geldbetrags fand dem Sachstand nach, gegen 15:30 Uhr statt. Der Abholer kann als männlich, zwischen 20 und 25 Jahren, schlanke Statur, mit kurzen dunklen Haaren beschrieben werden. Zudem hatte der Unbekannte eine schwarze Umhängetasche bei sich und trug eine schwarz-grüne Jacke.
Zeugen die möglicherweise passende Beobachtungen gemacht haben oder sonst sachdienliche Hinweise geben können, die zur Identifizierung der Abholer beitragen könnten, werden dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457 – 1732 zu melden.
Drei weitere Versuche im Landkreis Schweinfurt
Am Mittwochnachmittag, zwischen 10:15 Uhr und 15:35 Uhr, kam es in Gerolzhofen, Kleinrheinfeld sowie in Unterspiesheim zu drei weiteren Schockanrufen. Hierbei wurde jedes Mal die gleiche erfundene Geschichte von einem tragischen Verkehrsunfall erzählt. Glücklicherweise erkannten alle Angerufenen die Betrugsmasche und es kam zu keinem Sachschaden.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
- Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
- Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG’ AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen
„Ich schütze Oma und Opa“
„Chill mal Oma“