Ältere Frau übergibt Geldscheine, während ein Nachbar eingreift und den Betrugsversuch in Schwanfeld verhindert.

Beispiel für Zivilcourage – Anwohner vereitelt Betrug in fünfstelliger Höhe – Polizei wendet sich an die Öffentlichkeit

Schwanfeld -

Telefonbetrüger haben am Montagnachmittag mit einer perfiden, aber gleichwohl bekannten Masche eine 90-jährige Frau dazu gebracht, eine hohe Geldsumme zu übergeben. Ein Anwohner ist auf das Geschehen aufmerksam geworden und hat couragiert gehandelt. Der Mann hat den Täter verfolgt, ihn gestellt und ihm das erbeutete Geld abgenommen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und wendet sich mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit.

Die Straftat

Am Montag wurde eine 90 Jahre alte Dame von einem angeblichen Mitarbeiter des Amtsgerichts angerufen. Ihr wurde gesagt, dass ihre Schwester einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte. Zur Abwendung einer Gefängnisstrafe sollte die Frau eine Kaution an einen Abholer übergeben. Sie fiel auf die Masche herein und übergab in der Folge das Geld an ihrer Haustüre. Der angebliche Mitarbeiter des Amtsgerichts entfernte sich daraufhin mit einer mittleren fünfstelligen Summe vom Tatort.

Die Zivilcourage

Als gegen 17:45 Uhr der Abholer aus dem Haus der alten Frau kam, wurde ein Nachbar auf den unbekannten Mann aufmerksam. Dem 60-jährigen Anwohner kam das Geschehen merkwürdig vor und in ihm keimte ein Verdacht. Er ging sofort zu seiner Nachbarin und fand sie noch mit den Tätern telefonierend im Haus vor. Der Mann erkannte, dass seine Nachbarin soeben Betrügern zum Opfer fiel, und er handelte entschlossen. Er hat sich das Auto eines Nachbarn geliehen und nahm damit die Verfolgung auf. Noch in der Kembachstraße konnte er den Abholer ausfindig machen und stellen. Er forderte das Geld der Dame zurück und der Täter händigte es ihm wieder aus. Letztlich konnte der Tatverdächtige flüchten, die Ersparnisse der Frau konnten jedoch durch den beispielhaften Einsatz des Nachbarn wiederbeschafft werden.

Zeugenaufruf

Die Kriminalpolizei Würzburg hat die Ermittlungen übernommen und wendet sich hierbei auch an die Bevölkerung. Zeugen, die den Tatverdächtigen in der Kembachstraße oder anderswo festgestellt haben, werden dringend gebeten, sich zu melden.

Der Mann kann folgendermaßen beschrieben werden:

  • Circa 30 Jahre alt
  • Ungefähr 175 cm groß bei kräftiger Statur
  • Südländisches Äußere
  • Schwarze, nach hinten gegelten Haaren und unrasiert
  • Der Mann trug zur Tatzeit eine Brille, eine Basecap oder Schiebermütze, eine beige Hose und er trug eine schwarze Tasche bei sich

Wer den Abholer möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Identifizierung des Mannes beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. Auch Hinweise auf ein mögliches Fluchtfahrzeug sind für die Ermittler wichtig.

Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken:

Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.

Die wichtigsten Botschaften sind:

  • Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
  • Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben.
  • Weder Polizei noch Justiz werden Sie jemals telefonisch auffordern, Geld zu überweisen!
  • Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
  • Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Weitere Informationen:

Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)

Dort finden sie zudem weiterführende Links zu denKampagnen:

„Ich schütze Oma und Opa“

„Chill mal Oma“

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