Die bayerischen Kartoffelanbauer blicken in diesem Jahr optimistisch auf ihre Ernte. Nach stabilen bis guten Wachstumsbedingungen erwarten der Bayerische Bauernverband (BBV) und die Vermarktungsinitiative Bayerische Kartoffel eine leicht überdurchschnittliche Ernte mit sehr guten Qualitäten.
„Die Pflanzung erfolgte heuer meist etwas früher als im Vorjahr, und die Hitzephase im Juni hat der Großteil der Bestände gut verkraftet“, erklärte Hermann Greif, Pflanzenbaupräsident des BBV, bei einer Presseveranstaltung in Haidlfing (Lkr. Dingolfing-Landau). Vor allem die kühle, nasse Witterung im Juli habe das Wachstum gefördert. Die zunehmende Trockenheit im August habe wiederum die Abreife unterstützt – insgesamt also günstige Voraussetzungen für die Kartoffel.
Allerdings sieht Greif auch Herausforderungen: Die zunehmende Verbreitung der Krankheiten Stolbur und SBR durch die Schilfglasflügelzikade bedrohe neben Kartoffeln auch andere Kulturen wie Zuckerrüben, Getreide oder Raps. „Hier braucht es umfassende und koordinierte Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention“, so der BBV-Vertreter.
Verbraucher profitieren von niedrigen Preisen
Nach den wetterbedingten Schwierigkeiten im Jahr 2024 mit mäßigen Erträgen und höheren Preisen sorgt die Ernte 2025 für Entlastung. „Die steigenden Anbauflächen und die guten Mengen drücken die Preise“, erläuterte Konrad Zollner, Vorsitzender der Landesvereinigung der Erzeugergemeinschaften für Qualitätskartoffeln in Bayern.
Der Kartoffelanbau wurde laut Statistik auf rund 40.000 Hektar ausgeweitet – eine Rückkehr zu bewährten Flächenwerten. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich somit über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis freuen. Wer direkt bei regionalen Erzeugern einkauft, stärkt zudem die Wertschöpfung vor Ort.