Andrej Hunko spricht bei einer Veranstaltung in Würzburg über den Ukrainekrieg und die Rolle der EU, organisiert von NachDenkSeiten und Freidenkerverband
Porträtaufnahme von Andrej Hunko (links) und Moderator Klaus Herrmann (rechts) beim Infoabend am 28.09.2025 in der Sportgaststätte „Blauer Adler“ Würzburg; Foto: Fred Mahler

Veranstaltung in Würzburg thematisiert Ukrainekrieg und Europapolitik

Schweinfurt/ Würzburg -

Unter dem Titel „Ukrainekrieg: Frieden in Sicht? Welche Rolle spielt die EU?“ fand am Sonntag, den 28. September 2025, eine Informationsveranstaltung mit dem Politiker Andrej Hunko in der Sportgaststätte „Blauer Adler“ Würzburg statt. Eingeladen hatten der NachDenkSeiten-Gesprächskreis und der Deutsche Freidenker-Verband. Rund 60 Interessierte kamen, um den Ausführungen des langjährigen Bundestagsabgeordneten zuzuhören.

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Hunko beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Ukraine und Europa. Als ehemaliges Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und Teilnehmer mehrerer Wahlbeobachtermissionen verfügt er über umfangreiche Einblicke in die politische Entwicklung des Landes.


Rückblick auf die Vorgeschichte des Konflikts

In seinem Impulsvortrag beleuchtete Andrej Hunko die seiner Ansicht nach komplexen Hintergründe des Konflikts. Er verwies auf den Maidan-Umsturz von 2014, die seiner Einschätzung nach gebrochenen Minsker Abkommen sowie auf die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der NATO.

Hunko vertrat die Position, dass der russische Angriff im Februar 2022 nicht „aus heiterem Himmel“ erfolgt sei, sondern eine bewusste Eskalation im Rahmen eines Stellvertreterkriegs darstelle. Er kritisierte die Rolle westlicher Staaten, insbesondere der USA, die aus seiner Sicht auf eine militärische Lösung gesetzt hätten.


Kritik an EU-Politik und Forderung nach neuer Friedensbewegung

Hunko analysierte auch die Rolle der Europäischen Union nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump 2025. Seiner Auffassung nach habe die EU Friedenschancen blockiert und sich zunehmend zu einem treibenden Akteur in der militärischen Auseinandersetzung entwickelt.

Ebenso äußerte er deutliche Kritik an der deutschen Politik, die seit 2022 den Kurs der Ostpolitik verlassen habe und stattdessen auf Konfrontation setze. Die häufige politische Rhetorik über „Kriegstüchtigkeit“ bezeichnete er als „gefährlich und kontraproduktiv“.

Hunko forderte den Aufbau einer neuen Friedensbewegung, die sich aktiv für Deeskalation, Entspannung und Verhandlungen einsetzen soll. Sicherheit in Europa sei langfristig nur mit und nicht gegen Russland möglich, betonte er.


Kontroverse Diskussion mit dem Publikum

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den Teilnehmenden. Verschiedene Sichtweisen wurden intensiv ausgetauscht, insbesondere über mögliche diplomatische Wege zur Beendigung des Krieges, die Rolle der EU sowie die zukünftige Sicherheitsarchitektur Europas.

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