Arbeitsmarkt – In der Region Main-Rhön zeigt sich der Arbeitsmarkt zu Beginn des zweiten Quartals 2024 erfreulich stabil. Trotz zahlreicher wirtschaftlicher Unwägbarkeiten verzeichnete man einen leichten Rückgang der Arbeitslosenzahl um 145 Personen im Vergleich zum Vormonat. Dies bedeutet, dass die Arbeitslosenquote bei unveränderten 3,4 Prozent liegt. Ein überraschendes Ergebnis, wie Alexandra Elbert, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Schweinfurt, betont.

Im April waren insgesamt 8.366 Personen arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang von 145 Personen im Vergleich zum Vormonat entspricht. Dennoch liegt die Zahl um 307 Personen höher als im Vorjahr. Besonders erfreulich ist jedoch, dass in der Region Schweinfurt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 96 Personen gesunken ist, während sie in anderen Regionen teils deutlich angestiegen ist. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk bleibt mit 3,4 Prozent stabil, im Vorjahr lag sie bei 3,3 Prozent.

Trotz der bestehenden Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich eine leichte Zunahme der Nachfrage nach Arbeitskräften. Im April wurden der Arbeitsagentur für Schweinfurt 146 Stellenangebote mehr gemeldet als im Vormonat. Allerdings liegt die Anzahl der Vermittlungsaufträge seit Jahresbeginn mit 3.103 Stellenangeboten um 5,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dennoch sollten diese Zahlen Arbeitssuchenden Mut machen, so Elbert. Die Agentur für Arbeit steht sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern mit einem breiten Angebot unterstützend zur Seite.

Ein Bereich, der besonders von den wirtschaftlichen Unsicherheiten betroffen ist, ist das verarbeitende Gewerbe. Im Berichtsmonat wurden für 2.076 Beschäftigte von 111 Betrieben Kurzarbeit angezeigt, was 1,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region entspricht. Über 90 Prozent dieser Anzeigen betrafen das verarbeitende Gewerbe, was einen Anstieg von 21,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Trotz dieser Herausforderungen stehen die Chancen für Ausbildungssuchende weiterhin sehr gut. Aktuell suchen 733 Jugendliche eine Ausbildungsstelle, während 2.146 Stellenangebote zur Auswahl stehen. Seit Oktober 2023 haben 2.058 Jugendliche die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Schweinfurt in Anspruch genommen. Im selben Zeitraum wurden 4.125 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet, was einem Zuwachs von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Zahlen mögen nüchtern erscheinen, doch in der Praxis haben sie weitreichende Konsequenzen: Betriebe suchen dringend Nachwuchskräfte, um den absehbaren Altersabgängen der nächsten Jahre entgegenzuwirken. Nur wer es schafft, diese zu finden und langfristig zu binden, wird auch in Zukunft seinen Bedarf an Fachkräften decken können.