Auf dem Wochenmarkt vor dem Rathaus ist am vergangenen Freitag ein besonderes Zeichen für Teilhabe und Inklusion gesetzt worden. Die zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörende Schule am Bach präsentierte dort ihren „KidsMarktstand“ und verkaufte mit ihren Schülerinnen und Schülern Obst und Gemüse.
Mit dabei waren Kinder und Jugendliche aller Altersstufen aus dem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Ziel der Aktion war es, den jungen Menschen unmittelbare Begegnungen mit der Öffentlichkeit zu ermöglichen – fernab des Klassenzimmers, aber mitten im Leben.

„Unsere Kinder sollen erfahren, wie echte Teilhabe funktioniert – auch wenn keine klassische verbale Kommunikation möglich ist“, erklärte Schulleiter Thomas Kötzel. Nicht sprechende Kinder konnten mithilfe sogenannter Talker aktiv am Verkaufsgeschehen teilnehmen. Die elektronischen Kommunikationshilfen halfen dabei, Kundinnen und Kunden zu begrüßen, Preise zu nennen oder kurze Dialoge zu führen.
Das angebotene Obst und Gemüse wurde größtenteils von regionalen Landwirten gespendet. Um die Organisation kümmerte sich Lehrerin Annekathrin Dörfer. Bereits im Unterricht hatten sich die Kinder intensiv auf den Markttag vorbereitet: Sie lernten den Umgang mit Lebensmitteln, übten das Verpacken, Zählen, Kassieren und den direkten Kontakt mit Menschen.
Begleitet wurde die Aktion von Therapeutin Karoline Seufert, die von einer spürbar

positiven Resonanz berichtete: „Die Menschen auf dem Markt sind sehr geduldig und kaufen bewusst bei unseren Kindern ein.“ Dies zeige, wie gut Inklusion im Alltag funktionieren könne, wenn Begegnungen bewusst geschaffen werden.
Während die älteren Schülerinnen und Schüler aus der Berufsschulstufe beim Aufbau und der Organisation halfen, standen die jüngeren Kinder im direkten Verkauf. Besonders die fünfjährige Mia strahlte: „Ich verkaufe Gemüse, und am liebsten mag ich das Rechnen.“
Die Schule am Bach plant, den „KidsMarktstand“ ab dem kommenden Jahr einmal im Monat auf dem Schonunger Wochenmarkt zu organisieren – als festen Bestandteil gelebter Inklusion im öffentlichen Leben.
Alle Fotos: Jessica Teuschler