Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das aktuelle „Lagebild Amateurfußball“ veröffentlicht – mit erfreulichen Zahlen für Bayern. Bereits zum elften Mal erscheint die Analyse, die bundesweit Gewalt- und Diskriminierungsvorfälle erfasst. Zum zweiten Mal in Folge wurden weniger Fälle gemeldet.
Im vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) organisierten Spielbetrieb liegt der Anteil weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt. Von insgesamt 187.095 elektronisch erfassten Partien in der Saison 2024/25 wurden 444 Vorkommnisse gemeldet (296 Gewalt, 174 Diskriminierung). Damit liegt der Anteil – wie im Vorjahr – bei 0,24 Prozent.
Auch der Anteil der Spielabbrüche blieb mit 0,04 Prozent stabil. Bayern liegt mit einer Störungsquote von 0,43 Prozent und einer Abbruchquote von 0,06 Prozent weiterhin unter den bundesweiten Werten. Insgesamt kam es zu 81 Spielabbrüchen, vor allem im Herren- (46 %) und Juniorenbereich (53 %). Bei den Juniorinnen wurde ein Spiel abgebrochen, bei den Frauen keines.
„Auch wenn die Zahlen niedrig sind, zeigen sie doch: Es gibt immer noch einige Wenige, die auf unseren Plätzen die rote Linie überschreiten“, erklärt BFV-Präsident Christoph Kern. „Unsere Sportplätze sind kein rechtsfreier Raum. Wer Respekt und Anstand vermissen lässt, hat in unserer Fußballfamilie nichts verloren.“
Null-Toleranz-Politik in Bayern
Der BFV verfolgt eine klare Null-Toleranz-Strategie gegenüber Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Alle Fälle werden von den unabhängigen Sportgerichten aufgearbeitet – mit Sanktionen von Bewährungsstrafen bis hin zum Verbandsausschluss. Zudem werden schwerwiegende Fälle an die Justiz weitergeleitet. Seit der Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft München im Februar 2024 hat der BFV 13 Fälle übergeben.
Auszeichnung für Fair-Play-Initiative
Für die Initiative „Bleibt’s entspannt am Spielfeldrand“, die in Zusammenarbeit mit ANTENNE BAYERN gestartet wurde, erhielt der BFV im Jahr 2024 den Fair Play Preis des Deutschen Sports (Sonderpreis). Die Jury lobte die „multimediale Strahlkraft“, mit der von den Kleinsten bis in den Profibereich für faires Miteinander sensibilisiert wird.