Das zeigt ein aktueller Systemvergleich des ADAC, bei dem zehn verschiedene Fahrzeuge unter realitätsnahen Bedingungen getestet wurden. Die Prüfkriterien: Erkennen und Vermeiden von Kollisionen mit stehenden und bewegten Hindernissen – darunter auch Kinder-Dummys und Fußgängerattrappen.
Vier Modelle überzeugen auf ganzer Linie
Im Gegensatz zu den Ergebnissen des Jahres 2019, bei dem kein Fahrzeug alle Tests bestand, zeigt sich nun ein deutlicher Fortschritt: Fahrzeuge von BMW, Volvo, VW und Ford bestanden sämtliche Aufgaben – sie bremsten in allen Szenarien zuverlässig vor dem Hindernis. Hyundai schnitt ebenfalls gut ab, leistete sich lediglich bei einem Testdurchlauf mit acht km/h eine kleine Schwäche.
Anders sieht es bei Herstellern wie Mercedes, Skoda oder BYD aus. Während Mercedes ein Kind auf einem Bobbycar nicht erkannte, reagierte Skoda zu spät und BYD ignorierte gänzlich stehende Hindernisse.
ADAC: Pflicht statt Kür
Der ADAC sieht darin eine klare Botschaft: Die Technik ist längst vorhanden – und sie funktioniert. Laut Allianz lassen sich etwa 50 Prozent der Rückwärtsunfälle mit AEB-Systemen verhindern. Der Mobilitätsclub fordert deshalb den gesetzlich verpflichtenden Einbau rückwärtsgerichteter Notbremsassistenten. Für das Vorwärtsfahren ist ein solcher AEB bereits seit Mitte 2024 EU-weit Pflicht – beim Rangieren allerdings noch nicht.
Ein weiteres Anliegen des Clubs: Die Systeme müssen bei jedem Fahrzeugstart automatisch aktiviert sein – viele Assistenzsysteme sind heute standardmäßig deaktiviert, was ihren Nutzen im Alltag stark einschränkt.
Fazit: Die Technik schützt – sie muss nur eingesetzt werden
Der Systemvergleich des ADAC macht deutlich: Was technisch möglich ist, muss auch gesetzlich durchgesetzt werden. Denn jeder vermiedene Unfall bedeutet weniger Leid, weniger Sachschaden und mehr Sicherheit im Straßenverkehr – auch im Rückwärtsgang.