Erster Fund einer Europäischen Gottesanbeterin im Landkreis Haßberge – Schüler der Naturparkschule Hofheim entdecken geschütztes Insekt auf Streuobstwiese.
Die Europäische Gottesanbeterin Mantis religiosa ist für den Menschen vollkommen ungefährlich und trotz ihrer Größe nur schwer zu entdecken. Wer das Glück hat sie zu sehen sollte sich nicht erschrecken, sondern kann sich freuen. Fotograf Arno Ludwig

Erster Fund: Schüler entdecken Gottesanbeterin im Landkreis Haßberge

Lkr. Hassberge -

Ein außergewöhnliches Naturerlebnis erlebten die beiden 5. Klassen der Naturparkschule Hofheim Anfang Oktober: Bei einer Exkursion auf eine Streuobstwiese entdeckten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften und dem Naturpark-Ranger Arno Ludwig die erste Gottesanbeterin im Landkreis Haßberge – ein Fund, der selbst erfahrene Naturschützer überrascht hat.

Begleitet von den Lehrerinnen Frau Schimmer und Frau Behr, Ranger Arno Ludwig und der FÖJlerin Lisa Flachsenberger, startete die Gruppe an der Mittelschule Hofheim. Bei bestem Herbstwetter führte der Weg über Wiesen, Hecken und Felder zur „Großen Quelle“, einem Naturdenkmal, das rund 30 Liter Wasser pro Sekunde fördert. Dort erfuhren die Kinder, warum Quellen so wichtig für den Naturhaushalt sind.

Lehrkräfte, Schüler und Naturpark-Ranger der Naturparkschule Hofheim präsentieren die Dokumentation über den Erstfund einer Gottesanbeterin im Landkreis Haßberge.
Voller Freude wurde der Entdeckerin Cilia der Erstnachweis zum Fund der Gottesanbeterin vom Naturparkranger Arno Ludwig übergeben. Auf dem Bild zu sehen (von links): Juliane Klopf (Kooperationslehrkraft Naturparkschule), Heribert Jäger (Rektor), Cilia (Entdeckerin), Sabine Schimmer (Klassenleiterin), Lisa Flachsenberger (FÖJlerin des Naturparkes), Arno Ludwig (Naturparkranger). Fotografin Nina Eiring

Weiter ging es zu zwei Streuobstwiesen – eine junge Ausgleichsfläche und eine ältere, rund 30 Jahre alte Wiese. Ranger Ludwig erklärte, welche ökologische Bedeutung Streuobstwiesen haben und welche Tierarten dort leben. Bei einer kleinen Brotzeit wurden frische Äpfel und Walnüsse direkt von den Bäumen probiert – bevor es mit Becherlupen auf Entdeckungstour ging.

Dabei machten die Schüler eine erstaunliche Entdeckung: In einer der Wiesen fanden sie eine „Mantis religiosa“, besser bekannt als Gottesanbeterin. Es handelt sich dabei um den ersten Fund dieser Art im gesamten Landkreis Haßberge.

Die Freude über den Fund war riesig. Das Insekt wurde von den Kindern auf den Namen „Maria – die Gottesanbeterin“getauft und anschließend wieder vorsichtig freigelassen.

Die Gottesanbeterin stammt ursprünglich aus den Mittelmeerregionen und breitet sich durch milde Winter und warme Sommer zunehmend auch in Süddeutschland aus. Sie ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art der Fangschrecken (Mantodea) und steht in Deutschland unter besonderem Schutz. In der Roten Liste wird sie als gefährdet (Kategorie 3) geführt.

Zum Abschluss beschlossen die beiden Klassen, ihre Streuobstwiese künftig regelmäßig zu besuchen, um zu beobachten, wie sich der Lebensraum über das Jahr hinweg verändert – und vielleicht auch, ob „Maria“ wieder auftaucht.

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