Nach Einschätzung der Initiativen sind die Kosten für den Netzausbau längst aus dem Ruder gelaufen. Statt der ursprünglich kalkulierten Summen könnte der Ausbau der deutschen Stromnetze insgesamt bis zu 500 Milliarden Euro verschlingen – eine Belastung, die letztlich Verbraucher und Unternehmen über steigende Strompreise tragen müssten. „Es ist höchste Zeit, den Kurs zu ändern und auf dezentrale Lösungen mit Speichersystemen zu setzen, anstatt ein zentralistisches System zu verfolgen“, betonen die Vertreter der Bürgerinitiativen.
Zudem sei die Fertigstellung der HGÜ-Leitung bis 2028 unrealistisch. Neben Genehmigungsproblemen gibt es noch Sperrgrundstücke und offene Fragen zum Bauablauf. Auch die Auswirkungen auf Umwelt und Landwirtschaft werden stark kritisiert, wie die Erfahrungen aus Baden-Württemberg zeigen, wo Bauarbeiten bereits massive Bodenschäden verursacht haben sollen.
Die Initiativen fordern daher eine komplette Neuplanung des Netzausbaus. Ihr Ziel: Ein kosteneffizientes, dezentrales Stromnetz, das stärker auf Bürgerenergiegenossenschaften und Stadtwerke setzt, um sowohl die Umwelt als auch die Haushaltskassen zu schonen.
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