Drei Männer stehen inmitten einer grünen, naturnahen Landschaft. Der mittlere Mann hält eine Urkunde in den Händen, die Übergabe findet im Freien nahe eines Feuchtgebiets statt.
Im Bild, von links: Landrat Florian Töpper, neuer Biberberater Detlev Weichel und Philipp Keller (Leitung Untere Naturschutzbehörde) in der Nähe eines Biberreviers zwischen Geldersheim und Euerbach. Foto: Melina Bosbach-Nemeth/LRASW

Neuer Biberberater für den Landkreis Schweinfurt

Lkr. Schweinfurt -

Der Biber gestaltet wie kaum ein anderes Tier die Landschaft um ihn herum nach seinen eigenen Vorstellungen – und macht sich damit nicht nur Freunde.

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Er fällt Bäume, baut Dämme und staut Bäche auf. Der Biber lässt dynamische Biotope entstehen. Hiervon profitieren zahlreiche Arten wie Amphibien, Libellen oder Fische. Auch uns Menschen kommen die Aktivitäten des Bibers vielfach zugute: Sie sorgen für einen natürlichen Hochwasserschutz, Biberteiche bauen Nährstoffe ab, halten Sedimente zurück und reinigen so das Wasser. Nicht zuletzt zählt der Biber zu den streng geschützten Tieren in Deutschland.

Die Natur des Bibers bringt aber auch Nachteile mit sich: Biber fällen Nutzholz, vernässen landwirtschaftliche Flächen, fressen Feldfrüchte und sind außerdem in der Lage, ufernahe Bereiche zu untergraben. Mit entsprechenden Präventionsmaßnahmen wie dem Einbau von Drainagerohren in Biberdämmen, dem Einsatz von Elektrozäunen oder dem Einzelschutz an Bäumen sollen diese Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden.

Sogenannte ehrenamtliche Biberberater nehmen in diesem Spannungsfeld eine wichtige Rolle ein. Sie begutachten mögliche Schäden, beraten und informieren Betroffene, zum Beispiel Landwirte, und vermitteln bei Konflikten, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

Auch im Landkreis-Gebiet kommt es immer wieder zu Schäden durch die Aktivität des Bibers. Daher ist es sehr erfreulich, dass ab sofort ein neuer Biberberater im Einsatz ist. Landrat Florian Töpper hat Detlev Weichel kürzlich offiziell ernannt: „Ich freue mich sehr, dass wir Herrn Weichel im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger und als Unterstützung für die gemeindlichen Bauhöfe als Biberberater gewinnen konnten. Mit den sehr vielfältigen Maßnahmen, die bereits durch unsere Naturschutzbehörde ergriffen werden und der nunmehr zusätzliche ehrenamtliche Einsatz bin ich mir sicher, dass der Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen weiterhin gelingen kann“, sagte Töpper vor Ort.

Detlev Weichel wurde an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in einem einwöchigen Lehrgang ausgebildet. Anschließend wurde er über mehrere Monate durch das Umweltamt am Landratsamt in die Tätigkeit eingewiesen. Er bringt zudem umfangreiche Erfahrungen bezüglich der heimischen Tierwelt mit. Er wird künftig an bis zu zwei Tagen pro Woche ehrenamtlich als Biberberater tätig sein.

Bürgerinnen und Bürger erreichen Detlev Weichel über das Landratsamt Schweinfurt (Kontakt: [email protected]; Tel. 09721/55-586 oder -573).

Bei Interesse an der Tätigkeit als Biberberaterin bzw. Biberberater, können sich Interessierte gerne bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt melden (Kontakt: [email protected]; Tel. 09721/55-586 oder -573). Neben den Fahrtkosten wird für die Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung erstattet.

Der Freistaat Bayern leistet zudem seit dem 01. August 2008 freiwillige finanzielle Ausgleichszahlungen für land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Schäden, um Betroffene besser zu unterstützen und die Akzeptanz des Bibers zu erhöhen.

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