Cornelia Hümpfer war am 20. April 1978 unweit von Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt mit 14 Messerstichen brutal getötet worden. Erst Jahrzehnte später führten neue kriminaltechnische Methoden – insbesondere DNA-Spuren an einem Kleidungsstück der jungen Frau – zu einem Durchbruch in den Ermittlungen. Der damals in Schweinfurt stationierte US-Soldat geriet dadurch ins Visier der Ermittler.
Während der Verhandlung hatte das Landgericht keine Zweifel an der Schuld des Angeklagten. Auch Aussagen von Bekannten und der späteren Ehefrau des Mannes stützten die Anklage. Demnach soll die junge Frau eine Affäre mit dem US-Soldaten gehabt haben – und ihm gegenüber geäußert haben, seine damalige Ehefrau über die Beziehung und eine mögliche Schwangerschaft zu informieren. Die Tat wertete das Gericht daher als heimtückisch und aus niederen Beweggründen begangen.
Der Angeklagte, der die Tat bis zuletzt abstritt, zeigte sich emotional im Prozessverlauf. Seine Verteidigung forderte einen Freispruch und sieht das Urteil als nicht haltbar an. Mit der nun eingelegten Revision wird sich der Bundesgerichtshof mit dem Fall befassen – das Urteil ist daher noch nicht rechtskräftig.
Der Fall Cornelia Hümpfer gilt als einer der bekanntesten Cold Cases in Unterfranken. Er zeigt exemplarisch, wie durch moderne Spurensicherung und hartnäckige Ermittlungsarbeit auch Jahrzehnte alte Verbrechen noch aufgeklärt werden können.