Die StudyFAB, der offene Kreativ- und Begegnungsraum in der Schweinfurter Innenstadt, steht vor einer entscheidenden Zukunftsfrage. Das Projekt, das seit mehreren Jahren als zentraler Treffpunkt für Studierende, junge Kreative, Gründerinnen und Gründer sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger dient, benötigt für den weiteren Betrieb eine neue finanzielle Grundlage.
Rund 190.000 Euro werden jährlich benötigt, um die StudyFAB mit Personal, Veranstaltungen, Infrastruktur und laufenden Kosten zu betreiben. Die bisherige Förderung endet zum Jahreswechsel. Ob die Stadt Schweinfurt sich finanziell beteiligen wird, blieb bei der Infoveranstaltung offen – es laufen Gespräche, konkrete Zusagen wurden jedoch nicht genannt.
Hohe Resonanz – über 22.600 Besucherinnen und Besucher
Seit ihrer Eröffnung hat die StudyFAB gezeigt, wie groß der Bedarf an offenen Lern- und Arbeitsräumen im Stadtzentrum ist. Mehrere tausend Menschen nutzten die Räume für Studium, Workshops, Coworking, Networking, Freizeitangebote oder kreative Projekte.
Die StudyFAB funktioniert als „Third Space“ – also als Ort zwischen Zuhause und Arbeit – und schafft niedrigschwellige Angebote für alle Generationen. Besonders für das studentische Leben in der Innenstadt war die Einrichtung ein wichtiger Impuls.

Mietvertrag läuft aus – Vermieter zeigt sich flexibel
Der Mietvertrag für das Gebäude läuft zum Jahresende aus. Sollte die Finanzierung gesichert werden, wäre der Vermieter bereit, flexibel auf die Situation zu reagieren und den Vertrag anzupassen. Ohne finanzielle Lösung jedoch müsste der Standort aufgegeben werden – das würde das Aus für die StudyFAB bedeuten.
Hohe Wertschätzung in der Bevölkerung
Auf der Informationsveranstaltung zeigte sich deutlich, wie stark die StudyFAB in der Stadtgesellschaft verankert ist. Die Rückmeldungen reichen von „Die Location ist super!“ über „Mega gemütlich eingerichtet“ bis hin zu „Die StudyFAB ist ein echter Gewinn für die Innenstadt“.
Mehrere Teilnehmende wiesen darauf hin, dass die StudyFAB sich weiter öffnen sollte, um noch stärker als Ort für alle Altersgruppen wahrgenommen zu werden – nicht nur für Studierende.
Auch die Frage, ob der Name geändert werden sollte, wurde diskutiert – drei Viertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich jedoch für den Erhalt des Namens aus.
Finanzierungsmodelle und erste Ideen
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen mögliche Wege, die Einrichtung ab 2026 zu sichern. Diskutiert wurden unter anderem:
-
Gründung eines Vereins zur langfristigen Trägerschaft
-
Einwerben von Sponsorengeldern aus der Region
-
Fördermittel aus verschiedenen Programmen
-
Crowdfunding-Kampagnen
-
Spendenaktionen
-
Ehrenamtliche Unterstützung
-
Einführung eines freiwilligen Nutzungsbeitrags
Auch eine Mischfinanzierung aus mehreren dieser Bausteine wird als realistische Option gesehen.
Zahlungsbereitschaft vorhanden, aber begrenzt
Die Befragung unter Nutzerinnen und Nutzern zeigte: Viele wären bereit, einen kleinen monatlichen Beitrag zu leisten, die Mehrheit jedoch im Bereich zwischen 1 und 10 Euro. Etwa ein Drittel gab an, sich keinen Beitrag leisten zu können – ein Hinweis darauf, dass die gesellschaftliche Offenheit des Projekts unbedingt erhalten bleiben sollte.
Gemeinsame Vision: StudyFAB erhalten
Sowohl Initiatoren als auch Stadtgesellschaft teilen eine gemeinsame Vision: Die StudyFAB soll bestehen bleiben. Denn sie ist weit mehr als ein Lernraum – sie ist ein sozialer Treffpunkt, ein Innovationsort, ein Raum für Zusammenarbeit und ein sichtbares Zeichen für ein modernes, junges Schweinfurt.
Wie es weitergeht, entscheiden die kommenden Wochen. Klar ist: Ohne neue Finanzierung steht ein wichtiges Innenstadtprojekt vor dem Aus. Klar ist aber auch: Die Bereitschaft, sich für den Erhalt einzusetzen, ist groß – und die StudyFAB hat viele Unterstützerinnen und Unterstützer, die an ihre Zukunft glauben.