Gerald Zettner, sportlicher Leiter der Mighty Dogs Schweinfurt, spricht über neue Strategien und EU-Spieler in der Bayernliga.

Zwischen Wettbewerbsdruck und Standortnachteil: Ein Umdenken bei den Mighty Dogs

Schweinfurt - Die Diskussion um das sogenannte Gentlemen’s Agreement in der Eishockey-Bayernliga hat in den vergangenen Monaten deutlich an Fahrt aufgenommen. Bislang galt eine freiwillige Begrenzung auf zwei Kontingentspieler pro Team, doch immer mehr Vereine verabschieden sich von dieser Regelung. Auch die Mighty Dogs Schweinfurt sehen sich gezwungen, ihre Strategie anzupassen und künftig mehr EU-Spieler einzusetzen – stets im Rahmen der Vorgaben des Bayerischen Eissport-Verbandes (BEV).

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Der sportliche Leiter Gerald Zettner betont, dass der Verein die bisherigen Vereinbarungen stets respektiert habe, nun aber aufgrund veränderter Bedingungen handeln müsse. „Der deutsche Spielermarkt für Ligen wie die Bayernliga ist stark eingeschränkt. Spieler, die zu uns kommen, müssen häufig ihren Lebensmittelpunkt nach Schweinfurt verlegen – mit allen damit verbundenen Kosten und organisatorischen Hürden“, so Zettner. Besonders die hohen Wohn- und Reisekosten stellen für die Mighty Dogs einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar.

Während südbayerische Vereine oft kürzere Anfahrtswege haben, müssen die Schweinfurter für Auswärtsspiele regelmäßig weite Strecken zurücklegen und Reisebusse chartern. „Allein diese Faktoren mindern unser Budget um einen mittleren fünfstelligen Betrag, den wir nicht mehr in Spielerverpflichtungen investieren können“, erklärt Zettner.

Mehr EU-Spieler als strategische Antwort
EU-Spieler sind nach Angaben des Vereins eher bereit, diese Hürden auf sich zu nehmen. Durch deren Einsatz kann Schweinfurt den Verlust deutscher Spieler kompensieren und einen konkurrenzfähigen Kader aufstellen. „Wir müssen diesen Schritt gehen, um in der Bayernliga weiterhin mithalten zu können“, betont Zettner.

Auch auf die Frage, warum talentierte junge EU-Spieler oft als „Importspieler“ gelten, äußert er Kritik: „Wenn wir europaweit denken, sollten wir auch im Amateurbereich im Eishockey offener sein. Dies kann den Wettbewerb beleben und auch deutsche Spieler motivieren, sich durchzusetzen.“

Neue Gesichter im Kader
In den kommenden Tagen will der Verein zwei Neuzugänge präsentieren – einen lettischen Verteidiger und einen tschechischen Spieler, der bereits im Icedome zu Gast war. Der erste Neuzugang wird bereits am Montag offiziell vorgestellt.

Vorbereitung und Ticketverkauf
Der nächste Vorverkaufstag für Saisonkarten ist am 30. Juli 2025 von 17 bis 19:30 Uhr in der Overtime im Icedome – Bezahlung weiterhin nur in bar.

Die Vorbereitung startet mit einem Derby-Wochenende: Am 12. September empfangen die Mighty Dogs die Höchstadt Alligators, zwei Tage später folgt das Hinspiel gegen die Haßfurt Hawks. Das Rückspiel ist für den 21. September geplant, steht jedoch wegen Wartungsarbeiten in Haßfurt noch unter Vorbehalt.

Kader 2025/2026:
Trainer: Sergej Waßmiller, Semjon Bär
Tor: Benny Roßberg, Leon Pöhlmann
Verteidigung: Lukas Krumpe, Collin Freibert, Alexander Diel, Lucas Kleider, Kevin Heckenberger, Kristers Donins
Sturm: Nils Melchior, Pavel Bares, Petr Pohl, Tomas Cermak, Leon Hartl, Georg Pinsack, Alex Asmus, Ilya Zheltakov, Moritz Schlick
Neuzugänge: Leon Hartl (EHC Königsbrunn), Alexander Diel (EV Pegnitz), Ilya Zheltakov (Söderhamn/Ljusne HC – Schweden, Div. 2)
Abgänge: Leo Ewald, Finn Teubner (EV Dingolfing), Daniel Herzog, Philipp Faulhaber, Dylan Hood, Yannis Steffens.

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