Wie viele Anwälte gibt es in deutschen Städten? Welche Namen sind am häufigsten vertreten – und wie steht es um die Titel? Eine aktuelle Auswertung des Lernportals Jurafuchs liefert spannende Einblicke in die deutsche Anwaltschaft. Dabei wurden insgesamt 188.320 Einträge aus dem Anwaltsverzeichnis der Bundesrechtsanwaltskammer untersucht. Schweinfurt landet im bundesweiten Städtevergleich im oberen Mittelfeld.
Juristen-Hochburgen in Deutschland
Spitzenreiter ist Frankfurt am Main mit durchschnittlich 17,71 Anwälten pro 1.000 Einwohnern. In der Finanzmetropole sitzen zahlreiche Großkanzleien. Dahinter folgen Düsseldorf (14,59), München (11,67), Bad Homburg (10,69) und Köln (8,22).
Deutlich weniger Juristen sind hingegen in Salzgitter (0,75) oder Wilhelmshaven (0,86) zu finden. In neun deutschen Städten fällt die Anwaltsdichte sogar unter einen Juristen pro 1.000 Einwohner.
Schweinfurt im Mittelfeld
Die 55.000-Einwohner-Stadt Schweinfurt liegt im Ranking im oberen Mittelfeld – ein Zeichen, dass die Stadt trotz ihrer Größe eine vergleichsweise hohe Anwaltsdichte vorweisen kann. Damit gehört sie neben vielen Großstädten ebenfalls zu den relevanten Standorten für juristische Beratung.
Mehr Männer als Frauen in der Anwaltschaft
Bundesweit sind mehr als 60 Prozent aller Anwälte männlich. Nur in wenigen Städten gibt es eine ausgeglichene Geschlechterverteilung. Besonders niedrig ist der Frauenanteil in Greifswald (21 Prozent), Bad Kreuznach (21,3 Prozent) oder Schwerin (23,7 Prozent). Am höchsten ist er in Sindelfingen: Dort sind 48 Prozent der Anwälte weiblich.
Die häufigsten Anwaltsnamen
Der deutsche Durchschnitts-Anwalt heißt Michael – gefolgt von Christian, Thomas, Stefan/Stephan und Andreas. Der erste weibliche Vorname, Maria, taucht erst auf Rang 14 auf. Namen mit Migrationshintergrund sind im Anwaltsregister nur selten vertreten.
Titel sind die Ausnahme
Von den über 188.000 Anwälten tragen nur 15,8 Prozent einen Doktortitel, rund 0,6 Prozent dürfen einen Professortitel führen.
Fazit von Jurafuchs
„Unsere Analyse verdeutlicht, dass es ein demografisches und strukturelles Ungleichgewicht in der deutschen Anwaltschaft gibt – gerade im ländlichen Raum. Hier braucht es mehr Anreize für Nachwuchsjuristen, sich niederzulassen. Digitale Ausbildung und flächendeckende Online-Rechtsberatung könnten dazu beitragen“, erklärt Jurafuchs-Gründer Dr. Carl-Wendelin Neubert.