Viele Wohngebäude in Schweinfurt sind in die Jahre gekommen. Von insgesamt rund 29.200 Wohnungen sind 72 Prozent älter als 45 Jahre – rund 21.000 Wohnungen gelten damit als sanierungsbedürftig. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Pestel-Instituts zum regionalen Wohnungsbestand.
Besonders auffällig ist der Energieverbrauch: Schweinfurter Wohnungen liegen im Schnitt 1,4 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. „Je mehr Geld Bewohner fürs Heizen und Warmwasser zahlen müssen, desto größer wird der Druck zur energetischen Sanierung“, erklärt Institutsleiter Matthias Günther. Ziel müsse es sein, bis 2045 klimaneutral zu wohnen.
Nach Berechnungen des Pestel-Instituts müsste Schweinfurt dafür jährlich rund 94 Millionen Euro allein in Energiespar-Sanierungen investieren – und das über einen Zeitraum von 20 Jahren.
Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) spricht von einem „Mammut-Projekt“. Präsidentin Katharina Metzger fordert deshalb mehr finanzielle Unterstützung durch die Politik: „Sanierungen müssen für private Eigentümer bezahlbar bleiben. Förderungen dürfen nicht zusammengestrichen, sondern müssen ausgebaut werden.“
Neben energetischen Sanierungen sei auch der altersgerechte Umbau von Wohnungen wichtig. „Wer Eigentum besitzt, sollte frühzeitig Vorsorge treffen, um in den eigenen vier Wänden alt werden zu können“, so Metzger.
Der Baustoff-Fachhandel appelliert an die Politik, dringend gegenzusteuern: Sanierungen würden nicht nur die Energiewende voranbringen, sondern auch Arbeitsplätze im Baugewerbe sichern und die regionale Wirtschaft stärken.