Die Geburtshilfe am Leopoldina-Krankenhaus bleibt für die Region Main-Rhön auch weiterhin gesichert. Nach intensiven Gesprächen haben die Geschäftsführung des Krankenhauses und das Hebammenteam eine Lösung gefunden, um die bewährte Zusammenarbeit fortzuführen und die Versorgung werdender Eltern sicherzustellen.
Hintergrund der Gespräche ist der neue Hebammenhilfevertrag, der seit dem 1. November 2025 gilt. Wie in vielen bayerischen Krankenhäusern arbeiten die Hebammen am Leopoldina-Krankenhaus im sogenannten Beleghebammen-Modell. Dabei sind die Geburtshelferinnen nicht beim Krankenhaus angestellt, sondern freiberuflich tätig und rechnen ihre Leistungen direkt mit den Krankenkassen ab. Das 22-köpfige Hebammenteam betreut im Jahresdurchschnitt rund 1.700 Geburten.
Nach Angaben der Hebammen hat das neue Abrechnungsmodell jedoch erhebliche finanzielle Auswirkungen. „Wir erleiden deutliche finanzielle Einbußen, die die wirtschaftliche Grundlage unserer Arbeit massiv beeinträchtigen“, erklärte Ramona Kühlmann, leitende Hebamme des Schweinfurter Hebammenteams.
Auch die Krankenhausleitung bedauert diese Entwicklung. Geschäftsführer Jürgen Winter betont: „Die Zusammenarbeit mit den Hebammen funktioniert im Leopoldina-Krankenhaus seit Jahren hervorragend. Unser Ziel ist es deshalb, auch künftig gemeinsam die Geburtshilfe in Schweinfurt zu organisieren und weiterzuentwickeln.“
In mehreren Gesprächen wurden verschiedene Lösungsansätze geprüft. Unter anderem bot das Leopoldina-Krankenhaus dem Hebammenteam eine Übernahme in eine Festanstellung an. Um die Tätigkeit der Dienst-Beleghebammen kurzfristig weiterzuführen, wurde nun eine anteilige Vergütung der Bereitschafts- und Rufdienste im Kreißsaal vereinbart. Der Aufsichtsrat des Leopoldina-Krankenhauses hat diesem Vorgehen bereits zugestimmt.
Unabhängig davon schließen sich Krankenhaus und Hebammen den Forderungen nach einer Nachverhandlung des Hebammenhilfevertrags auf Bundesebene an. Ziel sei eine angemessene Honorierung, die die besondere Berufsrealität der Dienstbeleghebammen im Krankenhaus widerspiegele – ohne zusätzliche finanzielle Belastung der Kliniken.
„Trotz der weiterhin bestehenden strukturellen Unterfinanzierung der Krankenhäuser sehen wir es als unseren Auftrag an, die Geburtshilfe in der Region zuverlässig sicherzustellen“, so Winter. Man wolle sowohl dem Hebammenteam als auch den werdenden Eltern Planungssicherheit geben.
Auch das Hebammenteam zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. „Die Gespräche mit der Geschäftsführung waren stets konstruktiv und wertschätzend“, erklärte Hebamme Sandra Piede. Gemeinsames Ziel sei es, die stabile und qualitativ hochwertige Versorgung der werdenden Mütter am Leopoldina-Krankenhaus dauerhaft aufrechtzuerhalten.