Die Temperaturen sind in den vergangenen Tagen wieder deutlich unter den Gefrierpunkt gefallen. Zahlreiche Weiher, Seen und langsam fließende Gewässer sind zugefroren. Doch die vermeintlich feste Eisfläche birgt erhebliche Gefahren. Besonders für Kinder besteht derzeit akute Lebensgefahr.
Behörden und Einsatzkräfte warnen eindringlich davor, Eisflächen ohne ausdrückliche Freigabe zu betreten. Auch wenn die Oberfläche tragfähig erscheint, kann die Eisdicke stark variieren. Strömungen, Zuflüsse, Pflanzenbewuchs oder milderes Wetter der vergangenen Tage schwächen das Eis oft unbemerkt.
Wann gilt Eis als tragfähig?
Als grober Richtwert gilt:
Eine Eisfläche sollte mindestens 15 Zentimeter dick sein, um als relativ sicher zu gelten. Diese Dicke wird in der Regel nur nach mehreren Tagen anhaltenden, starken Frosts erreicht. Dunkle, nasse oder rissige Eisflächen sind ein deutliches Warnsignal.
Ohne eine offizielle Freigabe durch die Kommune oder zuständige Behörde sollten Eisflächen grundsätzlich nicht betreten werden.
Besonders gefährdet: Kinder
Kinder unterschätzen die Gefahr häufig oder lassen sich von bereits vorhandenen Fußspuren auf dem Eis täuschen. Eltern werden dringend gebeten, ihre Kinder über die Risiken aufzuklären und unbeaufsichtigtes Spielen an Gewässern zu vermeiden.
Verhaltenstipps: So schützen Sie sich und andere
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Eisflächen nicht betreten, wenn sie nicht ausdrücklich freigegeben sind
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Warnschilder unbedingt beachten
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Kinder über die Gefahren informieren und beaufsichtigen
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Hunde an der Leine führen, da auch sie einbrechen können
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Im Notfall umgehend den Notruf 112 verständigen
Wenn jemand ins Eis einbricht – das ist zu tun
Im Ernstfall gilt: Eigene Sicherheit hat oberste Priorität.
Zunächst sollte sofort der Notruf 112 gewählt und laut auf sich aufmerksam gemacht werden, um weitere Hilfe zu erhalten. Unüberlegtes Betreten der Eisfläche ist unbedingt zu vermeiden. Wer helfen möchte, sollte sich möglichst flach auf das Eis legen oder kriechend nähern, um das Gewicht zu verteilen.
Zur Rettung sollten Hilfsmittel genutzt werden, etwa lange Äste, Schals, Gürtel, Jacken oder Leitern, um Abstand zur Einbruchstelle zu halten. Direkter Körperkontakt sollte vermieden werden.
Nach der Rettung ist es wichtig, eine Unterkühlung zu verhindern. Nasse Kleidung sollte entfernt, die gerettete Person warm eingewickelt und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut werden.
Fazit
Zugefrorene Gewässer wirken oft harmlos, sind jedoch hochgefährlich. Bereits wenige Schritte können lebensbedrohlich sein. Wer Warnhinweise ernst nimmt, Kinder schützt und im Notfall richtig handelt, kann schwere Unfälle verhindern.
